Lila Spargel mit gebackenem Wachtelei

dazu Orangen Chili Hollandaise und köstlicher Saibling

Tan­ja hat­te mir vor kur­zem erzählt, dass sie zu Ostern in einem Restau­rant frit­tier­te Eier geges­sen hat­te und ihr Feed­back war durch­aus posi­tiv. Frit­tier­te Eier dach­te ich mir — geht das über­haupt? Ich wur­de neu­gie­rig und durch­kämm­te das World Wide Web. Und Schwups hat­te ich eini­ge Vor­schlä­ge wie man Eier frit­tiert bzw. wor­in man Eier frit­tie­ren kann. Fast aus­schließ­lich wur­den die Eier in Mehl, ver­quirl­tem Ei und Sem­mel­brö­seln frit­tiert. Mmh etwas aus­ge­fal­le­ner soll­te es dann schon sein. Wach­tel­ei­er muss­ten also her und ich über­leg­te mir eine Vari­an­te mit Par­me­san und ver­schie­de­nen Kräutern.

In mei­nem Bei­trag für die Zwie­bel­rin­ge hat­te ich ja eigent­lich erwähnt, dass ich nicht unbe­dingt ein Fan vom Frit­tie­ren bin. Unter ande­rem aus dem Grund, dass die Woh­nung im Anschluss dar­an, lan­ge nach Fett riecht, aber auch weil es nicht die gesün­des­te Vari­an­te der Zube­rei­tung ist. Naja aber manch­mal muss man des Geschma­ckes wegen ein­fach eine Aus­nah­me machen und wie es der Zufall so woll­te, hat­ten wir vor­her schon beschlos­sen bei Tan­ja zu kochen – und was tut man nicht alles für ein aus­ge­fal­le­nes Rezept!

Auch die­ses Gericht ist näm­lich genau­so wie der Gra­nat­ap­fel­drink, an unse­rem wun­der­ba­ren Cou­si­nen­wo­chen­en­de ent­stan­den. Wir woll­ten auf jeden Fall etwas mit Spar­gel machen, da waren wir vier uns alle einig, die frit­tier­ten Eier stan­den ja schon fest, weil ich sie unbe­dingt aus­pro­bie­ren woll­te und die rest­li­chen Kom­po­nen­ten erga­ben sich wie so oft bei uns eher zufäl­lig. Die­se Gerich­te machen mir immer am meis­ten Spaß! Mit lie­ben Men­schen das kochen wor­auf man Lust hat bzw. was einem gera­de begegnet.

So war es dann auch bei der Bei­la­ge. Unser ers­ter Ein­fall war eigent­lich Lachs zu bra­ten. Auf dem Markt jedoch sprang uns dann sofort der Saib­ling ins Auge und somit in unse­ren Ein­kaufs­korb. Und das abso­lu­te High­light war dann zum krö­nen­den Abschluss der lila Spar­gel! Kennt ihr das, man hat schon ganz oft über eine bestimm­te Sache gespro­chen und wie schön es doch wäre, wenn man die­se eine Sache mal bekom­men und zube­rei­ten könn­te. Doch wenn man dann danach sucht fin­det man es jedoch nir­gends. Aber dann wenn man eigent­lich schon gar nicht mehr damit rech­net, stößt man genau auf die­se eine so lan­ge ersehn­te Sache. Wir waren völ­lig aus dem Häuschen!

Habt ihr schon ein­mal lila Spar­gel geges­sen? Lan­ge sag­te man ja, dass die­ser Spar­gel min­der­wer­tig bzw. von schlech­ter Qua­li­tät sei, weil er eigent­lich über­reif wäre. Denn die­se schö­ne Far­be bekommt der Spar­gel erst durch Son­nen­licht. Er ver­färbt sich näm­lich um sich bes­ser vor schäd­li­chen UV Strah­len zu schüt­zen. Doch der Clou ist, die Sub­stanz die der Spar­gel frei­setzt wenn er sich färbt ist gesund für uns Men­schen. Außer­dem schmeckt der lila Spar­gel ein klein wenig nussi­ger wenn ihr mich fragt.

Aber genug von der Theo­rie. Gegen Abend mach­ten wir uns dann an das gro­ße Kochen. Wir waren schon ganz gespannt ob uns die frit­tier­ten Eier wohl gelin­gen wür­den. Wir gaben uns beson­ders viel Mühe. Zuerst koch­ten wir die Eier rela­tiv kurz, schäl­ten sie so vor­sich­tig wie wir nur konn­ten um die klei­nen Din­ger nicht zu beschä­di­gen, panier­ten sie und war­fen eines zur Pro­be in sie­dend hei­ßes Fett. Nach cir­ca einer Minu­te hol­ten wir es aus dem Fett­bad und schnit­ten es in der Mit­te durch. Ok wachs­weich war es nicht mehr in der Mit­te, aber geschmeckt hat es trotz­dem geni­al. Man schmeck­te noch ganz wun­der­bar den fri­schen Geschmack der Kräu­ter und eine leicht sal­zi­ge Note vom Par­me­san. Und schon beim zwei­ten Ver­such als wir die Eier dann nur noch halb so lang frit­tiert hat­ten, waren sie ein­fach nur per­fekt. Somit konn­ten wir los­le­gen – den Fisch in die Pfan­ne geschmis­sen, den Spar­gel eben­so in einer Pfan­ne kurz ange­bra­ten und eine wirk­lich blitz­schnel­le Oran­gen-Chi­li-Hol­lan­dai­se gezau­bert. Und ihr glaubt es kaum in Win­des­ei­le war die­ses schön anzu­se­hen­de, etwas extra­va­gan­te und über­aus köst­li­che Gericht fer­tig! Also wor­auf war­tet ihr noch?

Klei­ner Tipp: Sagt mal wuss­tet ihr eigent­lich war­um die Spar­gel­spit­zen immer aus dem Was­ser raus­schau­en soll­ten? Ich sag es euch – damit sie nicht ver­ko­chen! Denn die meis­ten Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe die so gut für uns sind, befin­den sich in den Spar­gel­spit­zen und gehen ver­lo­ren umso mehr man den Spar­gel kocht. Also immer dran den­ken, dass die Spar­gel­spit­zen aus dem Was­ser schauen!

Zuta­ten für 4 Personen:

Zuta­ten für 8 geba­cke­ne Wachteleier:

• 8 Wach­tel­ei­er
• 1 Ei
• 30 g Mehl
• 30 g Parmesan
• 30 g Vollkornsemmelbrösel
• 1 Bund fri­sche gemisch­te Kräuter
• Öl zum Frittieren

Zuta­ten Orangen-Chili-Hollandaise:

• 1 klei­ne Bio-Orange
• 200 g Butter
• 4 Eigelb
• Salz
• Zucker
• Pfef­fer
• gemah­le­ne Chi­li Flocken

Zuta­ten für den Saib­ling und den Spargel:

• 700 g ‑800 g Saiblingsfilet
• Salz
• Pfef­fer
• 50 g Mehl
• 700 g Spargel
• etwas Öl zum Anbraten

Zube­rei­tung geba­cke­ne Wachteleier:

1. Die Wach­tel­ei­er für 2 Minu­ten in kochen­des Was­ser geben und danach mit kal­tem Was­ser abschre­cken sowie die Scha­le abpellen.
2. Das Frit­tier­fett in einem klei­nen Topf flüs­sig wer­den las­sen und auf ca. 180 Grad erhitzen.
3. Das Hüh­ner­ei in einer Scha­le ver­quir­len und das Mehl in eine wei­te­re Schüs­sel geben.
4. Die fri­schen Kräu­ter klein hacken, den Par­me­san fein rei­ben und bei­des mit den Sem­mel­brö­seln vermischen.
5. Nun die Wach­tel­ei­er zuerst durch das Ei zie­hen, anschlie­ßend im Mehl wäl­zen, wie­der durch das Ei zie­hen und zum Schluss in der Par­me­san-Kräu­ter-Sem­mel­brö­sel­mas­se wälzen.
6. Nun die Eier, immer 2 zusam­men, für ca. 30 Sekun­den in das Fett geben und anschlie­ßend auf einem Küchen­krepp abtrop­fen lassen.

Zube­rei­tung Orangen-Chili-Hollandaise:

1. Die But­ter in einem klei­nen Topf erhit­zen, sodass sie flüs­sig wird aber nicht kocht.
2. Von der Oran­ge ca. 1 TL Scha­le abrei­ben und ca. 4 EL Oran­gen­saft dar­aus pressen.
3. Die Eigelb, Salz, Pfef­fer, Zucker und Chi­li in ein hohes Gefäß geben. Nun mit einem Pürier­stab die Mas­se fein pürie­ren und nach und nach in einem dün­nen Strahl die flüs­si­ge But­ter hinzugeben.
4. Die Oran­gen­scha­le zu der Sau­ce geben, abschme­cken und even­tu­ell noch ein­mal nachwürzen.

Zube­rei­tung Spar­gel und Saibling:

1. Zwei Pfan­nen vor­be­rei­ten und etwas Öl dar­in erhitzen.
2. Den Fisch waschen und mit Küchen­krepp tro­cken tup­fen. Anschlie­ßend mit etwas Salz und Pfef­fer wür­zen und von bei­den Sei­ten melieren.
3. Vom Spar­gel die tro­cke­nen Enden abschnei­den und die Stan­gen in die Pfan­ne geben. Unter mehr­ma­li­gem Wen­den den Spar­gel für ca. 7 Minu­ten bei mitt­le­rer Hit­ze anbra­ten und mit etwas Salz und Pfef­fer würzen.
4. Kur­ze Zeit spä­ter den Saib­ling, zuerst mit der Haut­sei­te, in die zwei­te hei­ße Pfan­ne geben und die­sen für ca. 2,5 Minu­ten anbra­ten. Den Fisch danach wen­den, die Hit­ze etwas redu­zie­ren und auf der Fleisch­sei­te für eine knap­pe Minu­te gar zie­hen lassen.