Klassische Rouladen
Und unsere Tipps für gute alte Hausmannskost
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Heute widme ich mich einem der deutschen Klassiker, den Rouladen. Vielen wird es bestimmt so gehen wie mir, dieses Gericht ist mit schönen Erinnerungen der Kindheit verbunden und wenn einer diesen Klassiker kochen kann dann sind es unsere lieben Mütter oder Großmütter. Da auch wir unsere Liebsten aktuell nicht oft und nur auf Abstand sehen, ich aber in der kalten Jahreszeit auf keinen Fall auf den Genuss klassischer Rouladen verzichten wollte, war ich also selbst gefragt. Mit großem Respekt vor diesem Klassiker machte ich mich also an das Rollen der Rouladen. Und auch mithilfe meiner liebsten Mutter, deren Rezepte immer Pi mal Daumen Angaben sind, wurde mein Versuch ein voller Erfolg.
Um auch euch die Scheu vor Klassikern zu nehmen, die vermeintlich kompliziert und schwer in der Zubereitung sind, habe ich meine Tipps und Kniffe heute für euch aufgeschrieben. Denn auch bei der Beilage, dem Rotkohl gibt es nur ein paar Handgriffe zu beachten und ihr werdet nie wieder ein Glas davon im Supermarkt kaufen wollen. Denn der Geschmack von selbstgemachtem Rotkohl ist ebenso wie der Genuss der selbstgerollten Rouladen, einfach unschlagbar.
Bei den Rouladen kommt es auf die Qualität des Fleisches an, denn dieses sollte ausreichend abgehangen und von bester Herkunft sein. Kein Wunder, dass wir auch bei diesem Fleischgericht auf unseren Metzger des Vertrauens Jürgen David aus Worms zurückgreifen. Hier ist die Beratung und die Qualität des Fleisches einfach unschlagbar gut. In unserem Fall kommt das Fleisch für die Rouladen vom Donnersberger Angus und ist drei Wochen gereift. Die Farbe der Rouladen war tiefrot und das Fleisch hatte eine grandiose Maserung.
Sicherlich braucht die Zubereitung der Rouladen ein bisschen Zeit und beim ersten Mal auch ein bisschen Geduld, aber wenn man das Rollen der Rouladen erst einmal raus hat, ist es ein Kinderspiel, denn den Großteil der Zeit köcheln die Rouladen einfach vor sich hin und werden dadurch schön zart.
Tipps und Tricks für die perfekten Rouladen:
- Qualität beim Fleisch - Achtet beim Kauf des Fleisches darauf, dass es sich um Fleisch aus guter Herkunft handelt. Geht zum Metzger eures Vertrauens, denn dies zahlt sich aus, ihr werdet merken wie wunderbar mürbe und zart die Rouladen sein werden, wenn man etwas mehr Geld investiert und weiß woher das Tier stammt. Wenn die Scheiben dicker sein sollten als 1 cm, solltest du diese entweder beim Metzger direkt oder selbst plattieren. Hierfür legst du jede Scheibe Fleisch unter Frischhaltefolie und plattierst diese vorsichtig mit einem Fleischklopfer oder einem Plattiereisen. Alternativ geht auch ein Nudelholz, aber Vorsicht, wende hier nicht zu viel Kraft an. Brate Fleisch und Gemüse nur kurz für die Röstaromen an und dreh die Hitze dann auf kleine Stufe. So wird die Rinderroulade schonend gegart und trocknet nicht aus.
- Die Füllung — Wir schmoren die Zwiebeln für die Füllung vorher in einer Pfanne an, so werden diese auch für Kinder super bekömmlich und geben nur ihre Würze und keine Schärfe mehr an die Rouladen ab. Für eine leichte Schärfe und mürbes Fleisch sorgt dann der Senf. Die Ränder der Rouladen sind für die Füllung tabu, denn diese werden für den perfekten Look vor dem Rollen eingeschlagen. So bleibt die Füllung in der Roulade und fällt beim Anbraten auch nicht heraus.
- Das Equipment - Ein guter Schmortopf ist für Rouladen und andere Schmorgerichte wie z.B. ein Gulasch das A und O. Dieser braucht vielleicht ein bisschen länger um auf Temperatur zu kommen, hält dann aber die Hitze auf Dauer länger und gleichmäßiger. So können die Rouladen zum Beispiel auch super im Backofen garen, wenn einmal zu wenig Platz auf dem Herd sein sollte.
- Die Sauce — Eine gute Sauce ist kein Hexenwerk, hierbei kommt es wirklich nur darauf an, dass ihr immer wieder Flüssigkeit verdampfen lasst und neue aufgießt, stellt euch dafür am Anfang einen Timer und später geht der Rhytmus eh in Mark und Bein über.
Zutaten Rouladen (für 4 Personen):
- 8 Rouladen à 100 — 150 g
- 16 Scheiben durchwachsenen Speck
- 16 kleine saure Gurken
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 16 TL mittelscharfer Senf
- Salz
- Pfeffer
- 3 EL Butterschmalz
- 2 Gläser Rinderfond von Metzgerei David (oder 350 ml Rinderfond)
- 2 TL Tomatenmark
- 2 Lorbeerblätter
- ein Bund Suppengrün (1 Möhre, eine Stange Lauch, ein Stück Sellerie, etwas Petersilie)
- Wasser ca. 1, 5 Liter
- 500 ml trockener Rotwein
Zutaten Rotkohl:
- Rotkohl (ca. 1,2 kg)
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Äpfel (Boskop)
- 1 EL Butterschmalz
- 3 Lorbeerblätter
- 4 Gewürznelken
- 2 Zimtstangen
- 250 ml Orangensaft
- Salz
- 3 EL brauner Zucker
- 5 TL Preiselbeeren aus dem Glas
Zutaten Kurkuma Knöpfle:
- das Rezept ist bereits auf dem Blog veröffentlicht und du findest es hier
Zubereitung Rouladen:
- Sollten die Rouladen nicht die ideal Dicke von 0,5 cm — 1 cm haben, kannst du diese wie weiter oben beschrieben am besten plattieren.
- Für die Füllung die Zwiebeln häuten und in feine Würfel schneiden. Anschließend in etwas Sonnenblumenöl bei mittlerer Hitz anschwitzen, bis die Zwiebeln weich und glasig geworden sind.
- Die Gurken ebenfalls in kleine Würfen schneiden.
- Das Suppengrün waschen und in grobe Stücke schneiden.
- Dann die Rouladen auf der Küchenarbeitsplatte zurecht legen.
- Jede Roulade bearbeitest Du nun wie folgt: von beiden Seiten salzen und pfeffern. Anschließend jede Roulade von einer Seite mit 2 TL Senf bestreichen, darauf 2 Scheiben Speck legen. Nun 1 EL Gurken und Zwiebeln darauf verteilen.
- Anschließend die Seiten einschlagen und das erste Stück etwas großzügiger einklappen und damit anfangen zu rollen.
- Das offene Ende der Roulade nach unten klappen und mit Küchengarn ein Päckchen schnüren.
- Den Butterschmalz in den Bräter geben und zerlassen, er sollte schön heiß sein. Jetzt die Rouladen dazu geben. Diese sollten alle den Boden berühren, wenn dies nicht geht, einfach in zwei Etappen die Rouladen anbraten. Die Rouladen nun scharf von allen Seiten anbraten, danach herausnehmen und beiseite stellen.
- Nun das Tomatenmark leicht anrösten und das Suppengrün sowie die Lorbeerblätter dazu geben. Alles für etwa fünf Minuten anbraten und dann 1⁄3 des Rotweins sowie 500 ml Wasser und 150 ml Rinderfond dazugeben. Die Flüssigkeit sollte fast vollständig verkocht sein, bevor die restlichen Flüssigkeit (Wasser, Wein und Fond) dazu gegeben werden kann.
- Dann die Hitze reduzieren und die Rouladen dazu geben. Für mindestens 2 Stunden bei kleiner Hitze und halb geschlossenem Deckel simmern lassen.
- Vor dem Servieren. Die Rouladen aus dem Topf nehmen. Die Sauce durch ein Sieb passieren, beiseite stellen, denn sollte diese zu dünn sein könnt ihr einen Teil der Möhren und Lauch pürieren und als Bindung dazu geben. Alternativ einfach ein bisschen Speisestärke und Wasser verrühren und zu der kochenden Sauce geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Hitze reduzieren und die Rouladen wieder in den Schmortopf geben.
Zubereitung Rotkohl:
- Den Rotkohl waschen in in dünne Streifen schneiden, wer mag kann ihn auch fein reiben. Die Äpfel waschen, vom Kerngehäuse befreien und fein raspeln.
- In einem Topf den Butterschmalz erhitzen. Die Zwiebeln häuten und in Würfel schneiden, anschließend zum Butterschmalz geben und für 4 Minuten leicht anschwitzen.
- Nun in Etappen den Rotkohl, den geriebenen Apfel, sowie den Orangensaft und den Zucker hinzugeben. Dann die Gewürze hinzugeben und alles bei mittlerer Hitze für 40 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss die Preiselbeeren dazugeben.
- Am besten könnt ihr den Rotkohl zwei Tage vorher vorbereiten, denn mit jedem Aufwärmen wird der Rotkohl geschmacksintensiver und aromatischer.
*WERBUNG: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit unserem Partner der Metzgerei David entstanden. Vielen Dank für die köstliche und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
sind 5 Preiselbeeren für der Rotkraut nicht ein wenig wenig? ;-)
Liebe Inga,
wir haben das Rezept direkt angepasst, es sind ingesamt 5 TL Preiselbeeren.
Viele liebe Grüße
Tanja