„Traditionelle Rezepte modern interpretiert”
Ursprünglich ist dieses Buch im Jahre 2013 mit dem Titel „The new persian kitchen” erschienen. Ich habe mich aber mit der deutschsprachigen Ausgabe beschäftigt.
Aus dem Amerikanischen übersetzt wurde das Buch von Kirsten Sonntag für den AT Verlag, Aarau und München
Dies ist ein Buch, dass den Leser mitnimmt, auf eine Reise in die persiche Küche und Kultur. Die Autorin Louisa Shafia, versucht den Leser nicht nur an der traditionellen Küche in moderner Form teilhaben zu lassen, sondern bemüht sich ebenso die persische Kultur zu präsentieren. Es wechseln sich leckere Rezepte mit kleinen Einblicken in Geschichte und Esskultur ab. Auch auf einige, der für die persische Küche sehr wichtigen Zutaten geht sie ein. Zum Beispiel erklärt sie wie man einen Granatapfel am Besten verarbeitet.
Von der Vorspeise über Hauptgerichte, Eintöpfe, bis hin zu Süßem, Getränken und Eingemachten ist für jeden Anlass ein Rezept vorhanden. Unterstütz werden diese Rezepte durch farbenfrohe Fotos von Sara Remington.
Die Autorin — Louisa Shafia
Louisa Shafia machte ihre Ausbildung am Natural Gourmet Institute in New York. Danach sammelte sie einige Erfahrungen, unter anderem im Bereich vegane Küche und Rohkostküche, in bekannten Restaurants in New York und San Francisco. Unter anderem im „Millennium“.
Mittlerweile hält sie sich beruflich weniger in Restaurants auf, als mehr in Hörsälen. Dort arbeitet sie als Dozentin, gibt Kurse und Workshops. Aber damit nicht genug, außerdem schreibt sie Bücher und Artikel für verschiedene große Magazine. Weiterhin ist sie auf dem amerikanischen „Cooking Chanel“ zu sehen. All diese Tätigkeiten vereint sie auf ihrer Homepage www.lucidfood.com
Buchaufbau
Bevor es mit den rund 80 Rezepten los geht, erzählt die Autorin eine kleine Geschichte. Hiermit schafft sie eine ganz besondere Stimmung. Die Einführung hat den passenden Titel „Paradies in der Wüste“. Sie berichtet darüber, wie sie die persische Küche wahrnimmt und woher ihre Inspirationen kommen. Weiter geht es nach der Einführung mit etwas Geschichte „Die persische Küche durch die Jahrhunderte: Eine Zeitreise“, welche Ereignisse prägten die Perser und ihre Küche. Im nächsten Kapitel beschäftigt sich die Autorin mit den typischen persischen Zutaten. Sie geht auf verschiedenste Lebensmittel ein und stellt sie vor.
Das Buch besteht aus 10 Themenbereichen
1. Vorspeisen und Snacks — kleine Leckereien mit viel Gemüse
2. Suppen — Von Vorspeisensuppe bis Sattmacher
3. Salate — Klassische Kombinationen aber auch exotische Kombinationen
4. Gemüse und Eiergerichte — zum Beispiel ein rauchig süßer Bete-Burger
5. Hauptgerichte mit Fleisch und Fisch — Fleisch und Fisch pur
6. Eintöpfe und Schmorgerichte — Sattmacher mit viel Gemüse und Fleisch
7. Reis und Körner — vielseitige Beilagen
8. Süßes — von Keks bis Pudding, für Jeden was dabei
9. Getränke — Shakes, Tees und Drinks
10. Pickles, Chutneys und Eingemachtes — süß und herzhaft
Zwischen den Rezepten gibt die Autorin immer wieder kleine Einblicke in die persische Küchenkultur.
Als Abschluss für die Rezept gibt die Autorin auf drei Seiten, noch einige Menüvorschläge zum Besten.
Das Ende bilden die Bezugsquellen – Danksagungen – Über die Autorin und das Register
Rezepte
Die Rezepte sind übersichtlich aufgebaut. Die Autorin beginnt bei jedem Rezept mit ein paar einleitenden Worten, z.B. wo sie diesem Gericht das erste Mal begegnet ist, was sie damit verbindet oder warum es wichtig für die persische Küche ist. Nach diesen einleitenden Worten geht es weiter mit den Zutaten. Die Mengen werden präzise angegeben, die Zutaten detailliert und leicht verständlich benannt. Die Zubereitung wird Schritt für Schritt und genau beschrieben. Es gibt allerdings keine Angaben zur Zubereitungszeit der einzelnen Rezepte.
Nachgekocht/Praxistest
Als wir das Buch zur Verfügung gestellt bekommen haben, haben wir grade mit der Planung unserer Einmachwoche begonnen. Beim durchblättern dieses Buches, fiel mir dann das Kapitel „Pickles, Chutneys und Eingemachtes” ins Auge. Kurzer Hand beschlossen wir, dass ich nicht nur etwas einmachen werde, sondern auch dieses Buch rezensiere. Gesagt getan, ich habe mir ein Rezept aus diesem Buch geschnappt und angefangen. Da ich ein totaler Rote Beete Fan bin, war mein Favorit schnell gefunden. Das Rezept für „Eingemachte Steckrüben und Beten“.
Auch bei diesem Rezept, gibt die Autorin als erstes einen kleinen Einblick darüber, wie man in der persischen Küche dieses Gericht verwendet. Die Zutaten sind detailliert beschrieben und die Mengenangaben sehr genau. Auch die Zubereitung ist präzise und leicht verständlich geschrieben, Schritt für Schritt. Im Rezept enthalten, ist außer Rüben und Beten auch noch Knoblauch. Ein wichtiger Bestandteil der persischen Küche. Das Gemüse wird hier aber nicht wie normalerweise gekocht. Es wird kalt abgefüllt, damit es knackig bleibt. Haltbar wird es durch die Marinade, die zum größten Teil aus Wasser und Essig besteht. Das Rezept ist auch für Anfänger geeignet.
Das Gemüse ist laut Rezept erst nach drei Wochen durchziehen richtig lecker. Aber ich kann euch sagen, auch nach einigen Stunden in der Marinade schmeckt das Gemüse schon sehr lecker. Das Rezept hat mir wirklich gut gefallen.
Fazit
Ein wirklich schönes Buch. Es weicht ab von der Norm. Bei einem Kochbuch erwartet man als aller erstes, dass die Rezepte den Hauptteil des Buches ausmachen. Dem ist hier nicht so. Aber obwohl die Autorin viel Wert darauf legt, dem Leser durch viele kleine Geschichten die persische Esskultur näher zu bringen, stehen die Rezepte im Vordergrund. Die Geschichten ergänzen die Rezepte perfekt. Es ist immer wieder spannend die Story hinter dem Rezept zu erfahren.
Die Rezepte machen wirklich Lust darauf, die neue persische Küche zu entdecken. Nicht nur die Bilder der Gerichte sind sehr ansprechend, auch die Rezepte an sich. Die Autorin hat eine gute Auswahl an einfachen aber auch etwas aufwendigeren Gerichten getroffen. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Ob vegetarisch, mit Fleisch oder Fisch, süß oder herzhaft, es wird keine Sparte der Geschmäcker vernachlässigt.
Durch die ausführliche Beschreibung der Zutaten und Zubereitungsschritte, kann ich das Buch auch unerfahrenen Hobbyköchen ans Herz legen.
Ich bin mir sicher, ihr werdet viel Spaß mit diesem Buch haben. Auch ich werde sicherlich noch das ein oder andere Rezept daraus testen.
Verlag | AT Verlag |
Erscheinungsjahr | 2014 |
ISBN | 978–3‑03800–795‑1 |
Preis | 26,90 € |
weitere Informationen | 208 Seiten ; Einband– Gebunden |
* Das Buch wurde uns für unsere Rezension freundlicherweise vom AT Verlag unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dies hat natürlich keinen Einfluss auf meinen obigen Text genommen. Diese Rezension stellt ganz allein meinen persönlichen Eindruck und meine eigene Meinung dar.
Die Bilder des Buchcovers und der Autorin wurden uns freundlicherweise vom Medienbüro Gina Ahrend zur Verfügung gestellt. Bildnachweis: Fotografie © Sara Remington, AT Verlag