Zur Weinlese in Nierstein
Zwischen Himmel und Rhein
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Wenn man sich morgens extra früh aus dem Bett auf macht, mit dem Gedanken ein ganz besonderes Licht, eine ganz eindrucksvolle Stimmung einzufangen und dann mit diesen Bildern belohnt wird, hat sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt!
Schon immer wollten wir dabei sein und zusehen was passiert wenn die Weinlese beginnt! Denn der Weg von Wein in die Flasche ist ein ganz schön langer und sehr handwerklicher. Wir trinken Wein mittlerweile liebend gerne und unsere Weinkeller oder Weinkühlschränke füllen sich durch unsere Reisen und viele Proben mit unseren Favoriten! Von Riesling, über Chenin Blanc, Grünen Veltliner bis hin zu Spätburgunder oder Chardonnay, immer kommt es auch auf die Stimmung und das entsprechende Essen an. Aber wie ihr merkt, es hat immer auch mit einer Laune oder dem Rahmen bzw. der Umgebung zu tun, auf welchen Wein man gerade Lust hat!
Wie es der Zufall so will, haben sich die Wege des Weingutes St. Antony und unsere in der Welt von Social Media gekreuzt. So klein kann die Welt sein, denn von Carinas Heimatort nach Nierstein, der Geburtsstätte des 1920 gegründeten Weingutes, sind es nicht einmal fünfzehn Minuten mit dem Auto. Die Nähe zum Wein und die unnachahmliche Lage der kleinen beschaulichen Stadt Nierstein, machen sie zu einem Mekka für Weinkenner. Denn die Lagen des Roten Hanges gehören zu den besten Deutschlands.
Das Team um Dirk Würtz versprühte schon bei unserem ersten Besuch vor Ort, einen Spirit der uns in den Bann zog. Wein hat auch immer eine Geschichte, eine besondere Lage, eine spezielle Art des Ausbaus im Fass, aber auch die Menschen dahinter, die sich um die Weinlese kümmern, sind zum Großteil dafür verantwortlich, dass eine spezielle Charakteristik im Fass liegt und in die Flasche abgefüllt wird.
Vom Kellermeister, über den Vertrieb und das Marketing bis hin zum Team im Weinberg, in der Erntezeit sind alle gefragt und packen mit an, genau das macht wohl auch die spezielle Verbundenheit zum Wein aus. Und somit mussten wir nicht lange überlegen und sagten ja zur Einladung, einen Tag live dabei zu sein und uns das Ganze mal genauer anzusehen!
Pinot Noir aus dem Paterberg, Nierstein
Die Weinlese startet nach einer bestimmten Reihenfolge und so ist es bei St. Antony der Pinot Noir dem sich als erstes gewidmet wird. Betritt man den Paterberg bei Nierstein, hat man unter seinen Füßen puren Kalkstein, mit feinem Lehmboden. Die Große Gewächs Lage zeichnet sich durch nach Westen ausgerichtete Weinberge aus, hierdurch herrscht ein kühles Klima und versorgt die Reben immer mit ein bisschen Wind und Schatten.
Die Lese dieser Großen Gewächs Lage erfolgt ausschließlich per Hand und schaut man den Helfern im Weinberg zu, wissen diese einfach was sie tun. Gekonnte und vor allem schnelle Handgriffe mit der Schere selektieren die Trauben, denn die ausgetrockneten werden aussortiert, da diese für Fehltöne im Wein sorgen würden. Die Weinlese beginnt früh am Morgen, denn schon zum Mittag ist die Temperatur im Weinberg zu hoch um noch zu ernten, man könnte in diesem Zusammenhang glatt von kleinen Diven sprechen. Die Trauben würden sonst im Weinberg angären und wollen sich eben wohlfühlen. Aber Gott sei Dank ist der Weg bis zum Weingut, direkt im Stadtkern, nicht weit. Ein kleiner Traktor bringt hier das rote Gold direkt zur Weiterverarbeitung in die klitzekleine Halle von St. Antony. Hier muss jeder Handgriff sitzen und schnell gearbeitet werden, aber das Team ist unglaublich gut eingespielt!
Und weil so ein tolles Team hinter den Weinen von St. Antony steckt, haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen und den Tag genutzt, um auch mal ein paar Fragen zu stellen, die uns brennend interessieren, wenn es um den Paterberg und den Pinot Noir geht!
Was macht den Pinot Noir vom Paterberg so besonders:
- Wie wird der Zeitpunkt der Lese für die Großen Gewächse im speziellen für den Pinot Noir im Paterberg festgelegt?
Die Trauben müssen schmecken, das ist das einzige, was wirklich zählt und wichtig ist. Pinot darf dabei aber nicht zu reif werden. Wir suchen die Frische und etwas mehr Säure um lebendige und langlebige Pinots zu produzieren.
- Wie groß ist die Parzelle im Paterberg?
Knapp einen Hektar.
- Wie hoch ist in etwa der Ertrag im Paterberg im Vergleich zu den letzten Jahren? Wie viele Flaschen können wohl abgefüllt werden?
Der Ertrag ist niedrig. Wir liegen hier immer bei ca. 35 Hektoliter.
- Was macht diese Lage so besonders? (Ausrichtung etc.)
Das Besondere am Paterberg ist die Tatsache, dass er aus Kalk besteht – im Gegensatz zum Rest in Nierstein. Er hat eine westliche und nordwestliche Ausrichtung, somit ist das Ganze etwas kühler als der Rest.
- Welche Charakteristik weist der Boden das Terroir hier auf?
Es ist 100% Kalk. Das gibt den Weinen eine andere mineralische Anmutung. Sie Säure ist gut gepuffert und die Weine wirken grundsätzlich kühler.
Ihr merkt schon, dass Thema Wein ist einfach super spannend. Es kommt hierbei auf so viele Faktoren an, die wir beim Genuss aus dem Weinglas vielleicht nicht immer berücksichtigen, die aber dafür verantwortlich sind, was wir da überhaupt im Glas haben. Klimatische Bedingungen wie das Wetter, das Alter der Reben, die Beschaffenheit des Bodens, aber auch die Weinlese und die Arbeit im Keller sind so spannende Themen, dass dies sicherlich nicht der letzte Artikel über unsere Leidenschaft sein wird.
Wir haben Spaß daran euch die Leute „hinter” den Flaschen vorzustellen, genauer zu Fragen was all die Rebsorten so voneinander unterscheidet und wie man für sich den perfekten Wein bzw. den perfekten Speisenbegleiter findet.
Im ersten Video unseres Artikels nehmen wir euch mit und können euch hoffentlich ein bisschen mehr von der Stimmung des Tages vermitteln. Denn wenn wir eines an diesem Dienstag in Nierstein festgestellt haben, dann ist es die unendlich gute Laune und die Vorfreude auf Spitzenweine in der Flasche, die das Team von St. Antony hier versprüht. Jeder hat hier Lust auf Wein und hilft an diesen Weinlese-Tagen dort wo Hilfe benötigt wird. Aber so entsteht wohl auch das uneingeschränkte Engagement. Denn es gibt doch nichts Schöneres als das tun zu können was einem Freunde macht!
Roter Hang, Nierstein
Aufregend ging der Tag weiter, denn wir hatten noch eine weitere einmalige Gelegenheit. Wir durften uns auf den Weg zum „Roten Hang” machen. Die Bilder fangen es ein bisschen ein, das Video (weiter unten) zeigt aber noch viel mehr warum, dieser Hang den Namen trägt.
Der Rote Hang ist wohl eine der bekanntesten deutschen Weinlagen, mit einer weltweit einzigartigen Bodenformation aus rotem Ton-Sandstein. Zwischen dem Mainzer Becken und dem Oberrheingraben bildet der Rote Hang den Steilabfall des rheinhessischen Plateaus. Hier treten rote Ton- und Sandsteine aus der Zeit des Rotliegenden vor etwa 280 Millionen Jahren an die Oberfläche.
Die Rieslinge vom Roten Hang sind ein klassisches Beispiel dafür. Aus dem Boden beziehen die Reben ihre Mineralstoffe, die sie teilweise bis in den Herbst an die Trauben weitergeben. Durch die Hangneigung Süd bis Süd-Ost und die unmittelbare Nähe zum Rhein werden die Sonnenstrahlen über das Wasser an die Hänge reflektiert. Das rote Gestein wird dabei zum Wärmespeicher, von dem die Reben bis in den späten Herbst profitieren.
Das Weingut St. Antony hat einen der größtem Lagenbesitze am Roten Hang. Die Weine aus den berühmten Lagen wie Pettenthal, Ölberg, Brudersberg, Hipping und Orbel sind wohl vielen ein Begriff und zeichnen das besondere Sortiment des Weingutes aus!
Fährt man Roten Hang hinauf, kann man das Ausmaß dieser besonderen Formation erst erahnen. Über etwa 5 km erstreckt sich der Rote Hang. Im nördlichen Teil fallen die Weinberge steil gen Osten herab und dem Rhein entgegen. Dieses Panorama ist einmalig und das Licht am Morgen und Nachmittag / Abend traumhaft schön! Kurz vor Nierstein wendet sich der Hang vom Rhein ab und wird zum Südhang. Immer wieder wird die Abbruchkante durch Kuppen und Einschnitte durchzogen. Teilweise stürzen die Hänge extrem steil herab, manchmal laufen sie sanft aus. So entstehen unzählige kleine Nischen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Die Weinlese findet aufgrund des großen Gefälles auch hier nur per Hand statt.
Im Pettenthal bleiben wir noch einmal stehen und genießen den Ausblick. Außerdem haben wir versucht dieses eindrucksvolle Panorama mit einem kleinen Video einzufangen. Schnappt euch dazu doch auch einfach ein Glas eures Lieblingsweines und entspannt euch!
Wir freuen uns auf weitere Weinreisen und können es kaum erwarten! Die Jungs und Mädels von St. Antony machen übrigens weiter. Auf Instagram nehmen sie euch mit und zeigen das ganze Jahr über, wie es mit den Weinbergen und im Keller weiter geht. Und auf unserem Instagram Profil habt ihr im Laufe des Tages die Gelegenheit ein tolles Probierpaket zu gewinnen! Wir drücken die Daumen!
Zwischen Himmel und Rhein — Wie versprochen soll euch dieses zweite kurze Video einen kleinen Eindruck von diesen coolen Eindrücken vermitteln!
*WERBUNG: Vielen Dank an das gesamte Team vom Weingut St. Antony! Wir kommen auf jeden Fall wieder und probieren uns durch eurer einmaliges Sortiment!