Bücher Rezension - Ein Fest im Grünen, Erin Gleeson

Ein Fest im Grünen — Was für ein Titel

Die vege­ta­ri­schen Gerich­te von Erin Glee­son sind schnell zube­rei­tet, bunt und gesund. Die meis­ten der 100 in die­sem Buch ver­sam­mel­ten Rezep­te kom­men mit nur weni­gen Zuta­ten und Arbeits­schrit­ten aus, ihre natür­li­chen Aro­men kön­nen sich so voll ent­fal­ten. Wel­che Zuta­ten ver­wen­det und wie sie zube­rei­tet wer­den, zeigt sie auf einem Foto, auf dem ande­ren das fer­ti­ge Gericht. Die Lie­be der Autorin zu Far­ben und For­men macht sich nicht nur in den Rezep­ten bemerk­bar, son­dern auch in der Gestal­tung ihres Buchs. Erschie­nen ist das Buch im Kne­se­beck Ver­lag.

Erin Glee­son — Die Autorin

Im Grü­nen in Kali­for­ni­en ist Erin Glee­son auf­ge­wach­sen. Nach ihrem Examen ging sie nach New York um Foto­gra­fin zu werden.

Ein Prak­ti­kum bei der James Beard Foun­da­ti­on (eine Orga­ni­sa­ti­on die sich der För­de­rung der Koch­kunst ver­schrie­ben hat) war ihr Ein­stieg in die kuli­na­ri­sche Sze­ne. Sie arbei­te­te mit eini­gen der welt­weit renom­mier­tes­ten Köche zusam­men und mach­te Fotos für ver­schie­de­ne Maga­zi­ne wie zum Bei­spiel die New York Times Dining sec­tion und diver­se Bücher. Nach ihrem Umzug von New York City in ein Häus­chen im Wald bei San Fran­cis­co im Jahr 2011 star­te­te sie den Blog The Forest Feast, aus dem die­ses Buch ent­stan­den ist.

Inspi­riert durch loka­le und sai­so­na­le Zuta­ten ent­stan­den pho­to­gra­fi­sche Rezept-Illus­tra­tio­nen, die meis­ten davon vegetarisch.

2014 erfüll­te sich Erin dann ihren Traum, ein eige­nes Koch­buch. Eini­ge Mona­te spä­ter durf­ten sie und ihr Mann Jona­than ihr ers­tes Baby, Sohn Ezra will­kom­men hei­ßen. Als Ergän­zung zu ihrem Blog und dem Buch, unter­rich­tet Erin Foto­gra­fie an der Stand­ford Uni­ver­si­ty und arbei­tet als freie Food-Foto­gra­fin und Illustratorin.

Buch­auf­bau

Schaut man sich das Buch­co­ver an sitzt man direkt an einer Pick­nick­ta­fel. Das Cover setzt sich von vie­len ande­ren Koch­bü­chern ab, denn es ist kun­ter­bunt und far­ben­froh. Mir gefällt es denn man bekommt direkt Lust es auf­zu­schla­gen, um zu sehen ob der Titel das hält was er ver­spricht. Als DIN A4 gebun­de­nes Hard­co­ver kommt das Buch daher. Die Gram­ma­tur des Papiers ist hoch­wer­tig denn sie sind schön zu grei­fen. „Ein Fest im Grü­nen” ist wie folgt gegliedert:

1. EINFÜHRUNG Hier erfahrt ihr mehr über die Geschich­te von Erin und der Ent­ste­hung ihres Buchs

2. VORSPEISEN: Tar­tes, Häpp­chen und leich­te Gerich­te die per­fekt zu Cock­tails pas­sen 18 Rezepte

3. COCKTAILS: ein­fa­che Drinks die sich auch als Mock­tails eig­nen wie zum Bei­spiel die Win­ter San­gria 10 Rezepte

4. SALATE: vege­ta­ri­sche Sala­te von Lin­se bis Was­ser­me­lo­ne 17 Rezepte

5. GEMÜSEGERICHTE: drei oder vier davon bil­den ein kom­plet­tes Menü 18 Rezepte

6. SÜSSES: Grie­chi­sches Par­fait, Scho­ko Bier Par­fait oder Apri­ko­sen­küs­se, alles was ein Schle­cker­mäul­chen­herz begehrt 15 Rezepte

7. DANK

8. REGISTER: Alpha­be­ti­sches Register

Rezep­te

Die Auf­ma­chung ist durch und durch struk­tu­riert. Auf der lin­ken Sei­te die Zuta­ten, immer auch abge­bil­det und teil­wei­se illus­triert, sowie die kur­ze und knap­pe Zube­rei­tung. Auf der rech­ten Sei­te fin­det ihr ein Bild des fer­ti­gen Gerichts. Zwi­schen den Kapi­teln fin­det man immer wie­der schö­ne Bil­der des Hau­ses im Wald, indem Erin mit ihrer Fami­lie lebt. Aber auch Bil­der von Fes­ten oder Fei­ern mit Freun­den und der Fami­lie. Also ein ganz per­sön­li­cher Ein­blick in das Leben der Erin Gleeson.

Nachgekocht/Praxistest

Um euch die Ein­fach­heit aber auch das Beson­de­re an die­sem Buch zu ver­mit­teln, habe ich mich für die Zuc­chi­ni­blü­ten-Piz­za entschieden.

Ers­tens kann ich gar nicht genug von die­sen hauch­zar­ten fili­gra­nen Blü­ten bekom­men und zwei­tens fin­de ich die Idee sie auf einer Piz­za zu ver­ar­bei­ten ein­fach gran­di­os. Jeder von uns kennt sie den­ke ich gefüllt mit Käse oder ähn­li­chem, aber ein­fach mit einem guten Oli­ven­öl bestri­chen kommt ihr ganz ursprüng­lich und natür­li­cher Geschmack voll zur Geltung.

Ein Piz­za­teig ist auch easy her­ge­stellt. Die­ser wird zwar nicht im Rezept auf­ge­führt, aber ich den­ke jeder hat ein gutes Rezept im Kopf. Soll­te dies nicht der Fall sein, tei­le ich natür­lich ger­ne mein Rezept mich euch. Schnell gemacht, denn der Teig muss nur ein­mal gehen und wenn etwas übrig blei­ben soll­te, könnt ihr euch wie in mei­nem Fall ein­fach lecke­re Ros­ma­rin-Piz­za-Bröt­chen knoten.

Ein Wort noch zu der Sau­ce auf der Piz­za. Sicher­lich hät­ten wir zu einer Piz­za alle eine rote Sau­ce erwar­tet, nur hier kommt wie­der das gewis­se Etwas die­ses Buches zum Vor­schein. Kei­ne Toma­ten wer­den püriert, son­dern schlicht und ein­fach Ricot­ta mit einem guten alten Par­me­san, dazu noch fri­sche Kräu­ter und schon ist die Unter­la­ge für die Zuc­chi­ni­blü­ten hergestellt.

Der Geschmack wird auch euch über­zeu­gen, aber viel­leicht tun mei­ne Bil­der ja ihr übriges.

Fazit

Ich fol­ge Erin und ihrem Blog The Forest Feast  schon eine gan­ze Wei­le. Auch wenn ich Erin natür­lich nicht per­sön­lich ken­ne, ver­mit­telt sie mir durch ihre Posts eine sehr ech­te und nah­ba­re Art die mir ein­fach gut gefällt. Ich mag natür­li­che Men­schen die authen­tisch sind und mir ihre Pas­si­on ver­mit­teln möch­ten. Für mich ist der Auf­bau von „Ein Fest im Gar­ten” oder „The Forest Feast” ide­al. Da ich mich kaum an Rezep­te hal­te und der Auf­bau der Rezep­te im Buch super easy und über­sicht­lich gestal­tet ist. So kann ich auch mei­ner Krea­ti­vi­tät gemein­sam mit dem Buch frei­en Lauf lassen.

Mir gefal­len ihre schlich­ten, aber doch beson­de­ren Bil­der in einer Umge­bung in der ich mich wohl füh­le. Auch ihre eige­nen Illus­tra­tio­nen fügen sich ganz natür­lich in den Cha­rak­ter des Buches ein. Das Arran­ge­ment erin­nert mich immer an einen Wald­spa­zier­gang oder wie auch Erin wohnt, an ein Haus im Wald. Wer benei­det sie nicht um die­se gran­dio­se Aussicht.

Außer­dem ist die­ses  Buch nicht nur für Fort­ge­schrit­te­ne, son­dern auch für alle Koch­an­fän­ger, denn die Rezep­te sind vom Auf­bau und der Zusam­men­set­zung ein­fach sehr leicht nach­zu­ko­chen bzw. nach­zu­ba­cken. So kann man auch Men­schen ans kochen her­an­füh­ren die viel­leicht noch nicht ihre Lei­den­schaft für den Genuss ent­deckt haben.

* Das Buch wur­de uns für unse­re Rezen­si­on freund­li­cher­wei­se vom Kne­se­beck Ver­lag unent­gelt­lich zur Ver­fü­gung gestellt. Dies hat natür­lich kei­nen Ein­fluss auf mei­nen obi­gen Text genom­men. Die­se Rezen­si­on stellt ganz allein mei­nen per­sön­li­chen Ein­druck und mei­ne eige­ne Mei­nung dar.

Foto­hin­weis

Die Bil­der, bis auf die Zuc­chi­ni­piz­za, wur­den uns freund­li­cher­wei­se vom Kne­se­beck Ver­lag zur Ver­fü­gung gestellt. Das Copy­right liegt bei Erin Gleeson/Knesebeck.