Buchrezension - My New Roots, Sarah Britton

Saisonale vegetarische Gerichte für ein besseres Lebensgefühl

In ihrem ers­ten Buch, stellt Sarah Britton 100 gesun­de und zugleich vege­ta­ri­sche Gerich­te vor, in denen sie aus­schließ­lich sai­so­na­le Zuta­ten ver­wen­det. Die Autorin legt Wert, auf sät­ti­gen­de Voll­wert­ge­rich­te wel­che eine gesund­heits­för­dern­de Wir­kung versprechen.

Das Buch ist im Kne­se­beck Ver­lag erschie­nen und ver­folgt den Ansatz nach­hal­tig und ganz­heit­lich zu sein. Dabei sol­len die Gerich­te leicht nach zu kochen und glei­cher­ma­ßen wert­voll für Kör­per und See­le sein.

Sarah Britton — Die Autorin

Sarah Britton schloss mit 23 Jah­ren ihr Design­stu­di­um ab und dach­te eigent­lich den Rest ihres Lebens hin­ter dem Com­pu­ter ver­brin­gen zu müs­sen. Doch ein Prak­ti­kum auf einem Bio-Bau­ern­hof bzw. eine Toma­te wel­che sie dort geges­sen hat­te, ver­än­der­te das Leben der eins­ti­gen Groß­stadt­pflan­ze. Sie sel­ber sagt, dass sie bis zu die­sem Moment durch ihre bis­he­ri­ge Ernäh­rung, süch­tig nach Zucker sowie über­füt­tert war und nie dar­über nach­ge­dacht hat was sie aß.

Sarah ver­brach­te ein gan­zes Jahr auf dem Bio-Bau­ern­hof und absol­vier­te nach ihrer Rück­kehr in Toron­to ein Stu­di­um an einer Schu­le für ganz­heit­li­che Ernäh­rung. Kurz dar­auf war auch schon ihr über­aus erfolg­rei­cher Food­blog — My New Roots gebo­ren. Dort lässt sie ihre Leser an ihren Küchen­aben­teu­ern und ihrer Lei­den­schaft für die vege­ta­ri­sche Küche teil­ha­ben. Außer­dem schreibt sie Arti­kel, hält Vor­trä­ge und gibt Kochworkshops.

Die Autorin sagt von sich selbst, dass sie es liebt gut und reich­lich zu essen. Ihre Ernäh­rungs­phi­lo­so­phie, die nichts mit Ver­zicht, Ent­beh­rung oder Eti­ket­ten zu tun hat, erlaubt es ihr jedoch heu­te, viel zu essen und gesund dabei zu bleiben.

Buch­auf­bau

Das Buch­co­ver ist hell und freund­lich gestal­tet und macht direkt Lust dar­auf, in dem Buch zu blät­tern. Das Buch ist wie folgt aufgebaut:

1. EINFÜHRUNG: eine span­nen­de und lesens­wer­te Zusam­men­fas­sung von Sarahs Wer­de­gang, Ernäh­rungs­phi­lo­so­phie und war­um sie ihr Essen im Rhyt­mus der Jahe­s­zei­ten zubereitet.

2. GRUNDTECHNIKEN: auf­schluss­rei­che Erklä­run­gen für diver­se Zube­rei­tungs­mög­lich­kei­ten ver­schie­dens­ter Lebens­mit­tel wie z.B. Ghee, Samen­milch und Nussbutter

3. FRÜHLING: 20 köst­li­che Rezep­te wie Erd­beer-Chia-Kon­fi­tü­re, Sau­re Rüben, Soc­ca mit gegrill­tem Spar­gel, Dill und Feta wel­che das Früh­jahr noch schö­ner machen.

4. FRÜHSOMMER: Tem­peh-Pilz-Pfan­ne, Sau­er­amp­fer­hu­mus, kara­mel­li­sier­ter Fen­chel auf Kräu­ter­po­len­ta, Min­zeis-Sand­wi­ches und 14 wei­te­re köst­li­che Rezep­te läu­ten den Som­mer ein.

5. SPÄTSOMMER: ins­ge­samt 21 Rezep­te befin­den sich in die­sem schö­nen Kapi­tel. Dar­un­ter Mais­pfann­ku­chen mit Ing­wer-Pflau­men­kom­pott, sprit­zi­ge Minz-Melo­na­de, gla­sier­te Auber­gi­nen mit Sesam und Limetten-Kokos-Tartes.

6. HERBST: für die gold­gel­be Jah­res­zeit hat die Autorin 20 Rezep­te vor­be­rei­tet. Unter ande­rem ein Vanil­le-Rosen-Apfel­saft, eine Zwie­bel-Lin­sen-Sup­pe mit Man­che­go-Toast, eine Wald­bo­den­piz­za oder ein Bir­nen-Apfel-Brom­beer-Crum­bel ver­ber­gen sich in die­sem Kapitel.

7. WINTER: im Kapi­tel für die kal­te Jah­res­zeit, ver­ste­cken sich noch ein­mal 19 herz­er­wär­men­de Rezep­te wie Cha­ga-Tee, „Batik­sup­pe”, getrei­de­frei­es Schwarz­kohl-Sushi mit Miso-Ing­wer-Sau­ce und einem Pekannuss-Cranberry-Pie.

8. SPEISEKAMMER: Emp­feh­lun­gen für Lebens­mit­tel die lang­fris­tig aus der Spei­se­kam­mer ver­bannt wer­den sol­len bzw. Emp­feh­lun­gen wel­che Grund­nah­rungs­mit­tel Ein­zug erhal­ten sollen.

9. DANKSAGUNG

9. REGISTER: Alpha­be­ti­sches Register

Kraut­kopf

Kraut­kopf

Rezep­te

Fast alle Rezep­te wer­den von einem über­aus anspre­chen­den und ver­füh­re­ri­schen Bild beglei­tet. Unter­teilt ist jedes Kapi­tel in die Kate­go­rien Früh­stück, für Zwi­schen­durch, Haupt­ge­rich­te und Desserts.

Außer­dem schreibt Sarah zu jedem Rezept ein paar ein­lei­ten­de infor­ma­ti­ve Wor­te, wel­che das Buch noch ein wenig per­sön­li­cher machen. Häu­fig befin­det sich noch eine abschlie­ßen­de Notiz mit prak­ti­schen Infor­ma­tio­nen zu den ver­wen­de­ten Lebens­mit­teln. Zudem arbei­tet die Autorin mit unter­schied­li­chen Sym­bo­len wel­che z.B. auf ein vega­nes oder glu­ten­frei­es Rezept hin­wei­sen oder aber wenn ein Rezept mal ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Nachgekocht/Praxistest

100 wahn­sin­nig anspre­chen­de Rezep­te und ich soll­te mich für eins ent­schei­den! Aber dadurch, dass My New Roots in sai­so­na­le Kapi­tel unter­teilt ist, und mir die sai­so­na­le Küche auch sehr am Her­zen liegt, fie­len schon ein­mal eine Men­ge Rezep­te raus. Anfang Sep­tem­ber konn­te ich somit, zwi­schen den Kapi­teln Spät­som­mer und Herbst wäh­len und ent­schied mich kur­zer­hand für einen Kuchen.

Genau­er gesagt, ent­schied ich mich für einen „Gestürz­ten Chai-Pflau­men-Kuchen” wobei ich in mei­nem Rezept die Pflau­men gegen Mira­bel­len aus­ge­tauscht habe. Ange­spro­chen hat mich die­ser Kuchen, weil er mit wahn­sin­nig vie­len Gewür­zen zube­rei­tet wird jedoch nicht mit But­ter, Eiern oder aber dem gän­gi­gen Kristallzucker.

Die Zube­rei­tung des Kuchens war mit Hil­fe des Rezep­tes ganz ein­fach. Ein wenig Mühe habe ich mir geben, die Früch­te schön in die Spring­form zu legen damit der Kuchen wenn er gestürtzt wird auch zum Hin­gu­cker wird. Ansons­ten muss man wirk­lich kein gro­ßer Bäcker sein oder aber eine beson­de­re Küchen­aus­stat­tung besit­zen. Selbst­ver­ständ­lich sind die Zuta­ten wie z.B. Ghee nicht all­täg­lich jedoch heut­zu­ta­ge auch ohne grö­ße­ren Auf­wand zu bekommen.

Wäh­rend der Kuchen im Back­ofen fein auf­geht, duf­tet die gan­ze Woh­nung nach herr­li­chen Gewür­zen wie Zimt, Stern­anis und Fen­chel. Da bekommt man direkt Appe­tit und kann es kaum noch abwar­ten, vom Kuchen zu kos­ten. Zumin­dest ging es mir so.

Fazit

Das Buch My New Roots ist in mei­nem Bücher­re­gal schon ein wenig außer­ge­wöhn­li­cher. Ein Werk wel­ches sich kon­kret mit Voll­wert­ge­rich­ten, sowie eine gesund­heits­för­dern­de Wir­kung ver­spricht, ist schon etwas beson­de­res. Was aber nicht hei­ßen soll, dass ich mich nicht gesund ernäh­re. Ob die Gerich­te von Sarah wirk­lich für ein bes­se­re Lebens­ge­fühl sor­gen, kann ich abschlie­ßend nicht sagen und möch­te ich mir auch nicht anma­ßen beur­tei­len zu können.

Für mich ist die­ses Buch wirk­lich sehr inspi­rie­rend, da ich unter ande­rem neue Zuta­ten oder aber alter­na­ti­ve Zuta­ten zu den eher gewöhn­li­chen und viel­leicht auch unge­sun­den Zuta­ten auf­ge­zeigt bekom­me. Allein die­se Erkennt­nis macht die­ses Buch schon wert­voll für mich. Außer­dem erfah­re ich vie­le kost­ba­re Infor­ma­tio­nen über vie­le Lebens­mit­tel die mir so gar nicht prä­sent waren und regt mich an, neue Lebens­mit­tel aus­zu­pro­bie­ren. Zu guter Letzt neh­me ich das Buch auch schon allein wegen der schö­nen Bil­der immer wie­der zur Hand und kann es jedem Hob­by­koch wel­cher viel­leicht auch Lust auf neue und gesun­de Zuta­ten hat nur empfehlen.

Zuta­ten

• 6 EL Ghee
• 30 g Kokoszucker
• 300 g Mirabellen
• 300 g Dinkelvollkornmehl
• 2 TL Backpulver
• 1 TL Natron
• 1 TL gemah­le­ner Ingwer
• 1½ TL gemah­le­ner Kardamom
• 1 TL gemah­le­ner Fenchel
• ¹⁄₄ TL gemah­le­ne Gewürznelken
• 2 TL gemah­le­ner Zimt
• ½ TL gemah­le­ner Sternanis
• ½ TL fei­nes Meersalz
• ¹⁄₄ TL frisch gemah­le­ner schwar­zer Pfeffer
• 240 ml Honig
• 190 ml Mandelmilch
• Mark einer Vanilleschote
• 1 TL Apfelessig

Zube­rei­tung Kuchen:

1. Den Back­ofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen.
2. Eine Spring­form (18 cm im Durch­mes­ser) mit ½ EL Ghee ein­fet­ten und den Kokos­zu­cker gleich­mä­ßig auf dem Boden ver­streu­en. Den Boden in Krei­sen von der Mit­te aus dicht mit den gewa­sche­nen und gevier­tel­ten Mira­bel­len belegen.
3. Das Mehl mit dem Back­pul­ver und dem Natron in eine Schüs­sel sie­ben. Den Ing­wer, den Kar­da­mom, den Fen­chel, die Gewürz­nel­ken, den Zimt, den Stern­anis, das Salz und den Pfef­fer untermischen.
4. Das rest­li­che Ghee in einem Topf schmel­zen und dar­in den Honig, die Man­del­mich und das Mark der Vanil­le­scho­te unter Rüh­ren erhit­zen. Die Milch-Mischung zu den tro­cke­nen Zuta­ten gie­ßen und alles zu einem homo­ge­nen Teig ver­rüh­ren. Den Essig hin­zu­fü­gen und zügig unter­rüh­ren. < li>
5. Den Teig in die Spring­form auf die Mira­bel­len geben. Die Form unbe­dingt auf ein Back­blech mit Rand wel­ches mit Back­pa­pier belegt ist stel­len (damit kei­ne Flüs­sig­keit in den Back­ofen tropft!). Den Kuchen ca. 45 Minu­ten backen (damit der Kuchen nicht zu dun­kel wird, nach der Hälf­te der Back­zeit, Back­pa­pier auf den Kuchen legen), bis an einem mit­tig hin­ein­ge­steck­ten Holz­stäb­chen kein Teig mehr haf­ten bleibt.
6. Den Kuchen abküh­len las­sen. Erst anschlie­ßend vor­sich­tig die Form öff­nen. Eine Ser­vier­plat­te oben auf die Form legen, mit bei­den Hän­den fest­hal­ten und das Gan­ze umdre­hen, sodass die Mira­bel­len jetzt oben sind. Die Form ent­fer­nen und den Kuchen genießen.

* Das Buch wur­de uns für unse­re Rezen­si­on freund­li­cher­wei­se vom Kne­se­beck Ver­lag zur Ver­fü­gung gestellt. Dies hat natür­lich kei­nen Ein­fluss auf mei­nen obi­gen Text genom­men. Die­se Rezen­si­on stellt ganz allein mei­nen per­sön­li­chen Ein­druck und mei­ne eige­ne Mei­nung dar.

Foto­hin­weis

Die ers­ten drei Bil­der wur­den uns freund­li­cher­wei­se vom Kne­se­beck Ver­lag zur Ver­fü­gung gestellt. Alle ande­ren Bil­der stam­men von den Foodistas.