Knuspriges Reh
Auf Schwarzwurzelpüree, mit Rotkohl und einer Cranberry Sauce [Werbung]
Schaut ihn euch an unseren Hauptgang, sieht er nicht wunderbar aus! Seit einigen Jahren darf ich mich in unserer Familie um das Fleisch zu Weihnachten kümmern. Ja genau, dass es im Hauptgang Fleisch gibt, ist ein ungeschriebenes Gesetz, denn unser lieber Herr Papa und unser liebster Onkel wünschen sich nichts sehnlicher als das. Ich möchte nicht sagen dass ich eine Spezialistin bin, aber mittlerweile habe ich mich an diese Aufgabenverteilung gewöhnt. Der Deal ist nämlich immer der gleiche, wer kocht muss nicht abwaschen und dies ist für mich einfach perfekt. Denn wenn man so rumwerkelt wird schon einmal der ein oder andere Topf schmutzig und es bleibt wenig Zeit das Geschirr noch neben dem Kochen zu spülen, einen riesen großen Dank also mal an dieser Stelle an den besten Papa der Welt, danke für deinen unermüdlichen Einsatz am Waschbecken.
Nun aber wieder zu unserem Hauptgang des Foodistas Weihnachtsmenüs. Im letzten Jahr haben wir euch ja ein Prachtexemplar von Rinderfilet präsentieren dürfen. Ein Hochgenuss beim Anblick dieser Bilder, auch wenn es schon ein Jahr her ist. Da so ein Menü an Heilig Abend schon etwas Besonderes ist, darf auch das Fleisch zu diesem Anlass etwas Besonderes sein. Viele Jahre kommt bei uns aus diesem Grund schon Wild auf den Tisch und aus diesem Grund haben wir heute auch ein Rezept für einen köstlichen Rehrücken dabei. Wunderbar zart und wirklich etwas nicht alltägliches. Die Sauce kocht schon Tage vorher ein und freut sich immer wieder mit feinstem Rotwein aufgegossen zu werden. Traditionell wünschen sich unsere Herren gerne Rotkohl und so kommt auch mein langjährig erprobtes Orangen-Zimt-Rotkohl Rezept endlich auf den Blog. Wieder eine Komponente die es euch sogar dankt wenn ihr sie Tage vorher vorbereitet. Denn je öfter der Rotkohl aufgewärmt und wieder abgekühlt wird, desto intensiver entwickeln sich die Aromen, die einfach wunderbar mit dem feinen Rehrücken harmonieren. Dazu etwas Samtiges in Form eines herzerwärmenden Schwarzwurzelpürees und schon habt ihr eine weitere köstliche Beilage.
Im letzten Jahr kam eine rote Beere als Aperitif im Weihnachtsmenü zum Einsatz, heute komplettiert sie den Hauptgang — die Cranberry. Da der Rotkohl eine eher süßliche Variante durch den braunen Zucker und den Zimt darstellt, braucht es für mein Verständnis gerne noch eine säuerliche Variante. Und aus diesem Grund kommt noch ein weiterer Farbklecks auf den Tisch. Und um die Aromen- und Texturvielfalt auf dem Teller komplett zu machen, möchte ich euch den Knuspermantel indem es sich das Reh gemütlich gemacht hat auf keinen Fall vorenthalten. Ihr könnte euch gar nicht vorstellen wie einfach diese knusprige Hülle ist, ihr rollt einfach italienisches Tramezzini Weißbrot um den Rehrücken und schon habt ihr einen Knuspermantel der den Genuss des Fleisches wirklich abrundet. Und weil es doch so schön ist aus dem Nähkästchen zu plaudern, nach dem Shooting des Hauptganges haben wir uns erst einmal über das perfekt gegarte Fleisch und die herrliche Sauce gemacht und keinen Bissen auf diesen wunderbaren Teller übrig gelassen.
Eine kleine Weinempfehlung haben wir auch zu diesem wunderbaren Gang. Zum Reh sollte es dann schon ein leicht kräftiger, gleichzeitig schmeichelnder Rotwein sein, der aber durch seine Differenziertheit das Wild nicht überlagert. Eine Kombination aus Syrah und Grenache schien uns da passend und mit dem La Falaise (2014), dem Flagschiff des Château de la Négly aus dem Languedoc, haben wir einen perfekten Begleiter gefunden und schon oft getrunken. Die Farbe ist intensiv und dunkelrot, in der Nase eine markante Würze und ein Bukett aus reifen Pflaumen. Am Gaumen entfaltet sich reife Frucht von Cassis, Heidelbeeren und Brombeeren – ein perfekter Gegenspieler zur Cranberry-Sauce. Die Tannine sind vorhanden aber wunderbar samtig eingebunden in eine feine und kräutrige Frische, die dem Wein die nötige Eleganz für ein Weihnachtsmenü gibt.
Also vielleicht finden sich ja Elemente dieses tollen Ganges auch bei euch am Heiligen Abend ein! Wir würden uns freuen!
Zutaten für den Rehrücken:
- 1,2 kg Rehrücken
- 3 Zweige Rosmarin
- 3 Zweige Thymian
- 1 TL Wachholderbeeren
- 3 Lorbeerblätter
- Suppengrün (drei Möhren, 1 kleines Stück Sellerie, eine Stange Lauch)
- 1 Zwiebel
- 400 ml Wasser
- 750 ml trockener Rotwein
- Salz
- Pfeffer
- 150 g Butter
- 500 g Tramezzini Brot
- 100 g Butterschmalz
Zutaten für die Cranberry Sauce:
- 50 g brauner Zucker
- 150 ml Cranberriesaft
- 250 g Cranberries
Zutaten für den Apfel-Zimt-Rotkohl:
- Rotkohl (ca. 1,2 kg)
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Äpfel (Boskop)
- 1 EL Butterschmalz
- 3 Lorbeerblätter
- 4 Gewürznelken
- 2 Zimtstangen
- 250 ml Orangensaft
- Salz
- 3 EL brauner Zucker
- 5 EL Cranberry Sauce (siehe Rezept oben)
Zutaten für das Schwarzwurzel-Püree:
- 500 g Schwarzwurzeln
- 300 g Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
- 30 g Butter
- 100 ml Sahne
- Salz
- Muskat
Zubereitung Rehrücken:
- Das Fleisch mithilfe eines scharfen Messers vom Knochen lösen. Die Knochen nicht wegwerfen, denn diese werden für den Saucenfond benötigt.
- Das ausgelöste Fleisch mit allen oben genannten Zutaten (Rosmarin, Thymian, Wachholderbeeren, Lorbeerblätter, drei Möhren, 1 kleines Stück Sellerie, eine Stange Lauch und 500 ml des Rotweins in einen Bräter geben und luftdicht mindestens zwei Tage einlegen.
- Am Tag des servierens das Fleisch trocken tupfen und kühl lagern. Den Sud aufbewahren.
- Für die Sauce nun die Zwiebel mit Schale halbieren und in einen Topf geben und scharf anbraten damit sich ordentlich Röstaromen bilden. Nun die Knochen des Rehrückens dazu geben und alles ca. 8 Minuten bei starker Hitze anbraten. Anschließend den Sud sowie die Kräuter und das Gemüse dazugeben. Den Fond um 2⁄3 bei mittlerer Hitze einreduzieren lassen.
- Währendessen die Hälfte des Butterschmalz in eine Pfanne geben und das Fleisch rundherum ca. 3 Minuten anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Das Tramezzini Brot mithilfe eines Nudelsholzes dünn ausrollen. Nun das Fleisch in das Brot einwickeln und erneut mit der anderen Hälfte des Butterschmalzes rundherum anbraten, bis das Brot schön knusprig ist. Dieser Vorgang sollte jedoch nicht länger als 4 Minuten dauern, denn nach dieser Garzeit ist das Fleisch perfekt rosa gegart.
Zubereitung Cranberry Sauce:
- Den Zucker in einem Topf auflösen und leicht braun werden lassen. Nun sofort mit dem Cranberrysaft aufgießen und die Cranberries hinzugeben.
- Die Sauce etwa 30 Minuten einköchlen lassen, bis sie die gewünschte Konsistenz hat.
Zubereitung Apfel-Zimt-Rotkohl:
- Den Rotkohl waschen in in dünne Streifen schneiden. Den Apfel von Kerngehäuse befreien und fein raspeln.
- In einem Topf den Butterschmalz erhitzen. Die Zwiebeln in dünne Streifen schneiden und hinzugeben. Nun in Etappen den Rotkohl, den geriebenen Apfel, sowie den Orangensaft und den Zucker hinzugeben. Nun die Gewürze hinzugeben und alles bei mittlerer Hitze für 40 Minuten köcheln lassen. Die Cranberriesauce hinzugeben.
- Am besten könnt ihr den Rotkohl drei Tage vorher vorbereiten, denn mit jedem aufwärmen wird der Rotkohl geschmacksintensiver und aromatischer.
Zubereitung Schwarzwurzel-Püree:
- Die Schwarzwurzeln von der dunklen Schale entfernen. Tipp: am besten zieht ihr dazu Handschuhe an, da die Schwarzwurzel sehr abfärbt und klebt. In kleine mundgerechte Stücke schneiden.
- Die Kartoffeln ebenfalls schälen und in kleine Stücke schneiden, so verringert sich die Kochzeit.
- Die Schwarzwurzeln als auch die Kartoffeln in einem Topf mit Wasser für 25 Minuten kochen.
- Das Wasser abgießen und die Masse mithilfe eines Kartoffelstampers klein drücken.
- Mit Salz und Muskatnuss würzen.
- Die Butter und die Sahne hinzugeben und verrühren.
*WERBUNG: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Kahla Porzellan entstanden, die uns das Dekor „Glanzlichter” freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben. Vielen Dank für die partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Liebe Tanja und Carina, wir freuen uns schon riesig auf Weihnachten mit euch, auf das herrausragende Menue und natürlich auf den anstehenden Abwasch., den ich natürlich gern übernehme. Den nehme ich gerne in Kauf für das tolle Essen und ihr seid wieder bei uns zu hause und das nicht nur zu Weihnachten.
Lieber Papa,
danke für diese lieben Worte und deine Zusage zum Abwasch :-*. Hiermit verspreche ich dir ein leckeres Weihnachtsmenü an Heilig Abend und eine schöne besinnliche Zeit zusammen mit der Familie. Ich freu mich!
Ich hab dich lieb!
Tanja
Gut, dass ihr die Bilder gemacht habt, ich wäre nicht so weit gekommen und hätte bestimmt schon vorher alles aufgefuttert, so lecker wie das war ;-)