Knuspriger Backfisch
Mit selbstgemachter Remoulade
Wenn es Gerichte gibt die ich mit meiner Kindheit in Verbindung bringe, sind dieses mit Sicherheit Spinat und Kartoffeln mit einem knusprigen Spiegelei, ein Gericht welches ich mir immer noch gerne wünsche wenn ich in die alte Heimat und zu meinen Eltern nach Hause komme. Aber auch die guten alten Königsberger Klopse meiner Mutter, hier meine Version, stehen ganz oben auf der Wunschliste. Es ist doch einfach herrlich sich in Form eines Gerichtes an seine Kindheit und so viele schöne Momente zu erinnern. Wie hat man damals das leckere Essen zu sich genommen, in welcher Küche, wie war diese eingerichtet, wie hat es geduftet, ihr merkt schon, ich werde beinahe ein wenig sentimental. Aber das ist auch gut so.
Und weil schöne Erinnerungen und Traditionen fortgeführt werden sollen, habe ich euch heute ein weiteres Wunschgericht meiner Kindheit mitgebracht. Naja eigentlich ist es nicht nur ein Gericht aus meiner Kindheit, ich liebe eigentlich alles was schön knusprig und in einer leckeren Panade daher kommt, also wenn ich das ein oder andere Mal von meiner lieben Mutter gefragt werde, mit was sie mich bekochen darf, ist ein Backfisch auch gerne mal mit von der Partie.
Meine Variante, kommt heute in einem besonders knusprigen Mantel daher. Ein Trio quasi, denn die Panade vereint sowohl Panier- als auch Pankomehl. Damit der Fisch aber auch eine schöne gelbe Farbe bekommt, habe ich einfach noch ein wenig Maismehl mit unter die Mischung gegeben und ich kann euch nur raten, diese Variante unbedingt einmal auszuprobieren. Sie ist einfach herrlich knusprig und es knackt so schön wenn man in den Fisch beißt. Die Eimasse habe ich noch mit ein wenig Buttermilch verfeinert einfach köstlich und so schön frisch!
Die Remoulade ist natürlich auch selbstgemacht, aber ich habe heute eine ganz einfache Variante für euch dabei. Die Eier müssen für meine Remoulade nämlich einfach gekocht werden, da kommt es auf das ein oder andere Minütchen im Topf auch gar nicht so an, denn es werden alle Zutaten einfach mit dem Pürierstab zu der gewünschten Konsistenz püriert. Lecker schlemmen im Handumdrehen also.
Und weil momentan ein ganz besonderer Fisch Saison hat, habe ich mich für den Skrei entschieden. Der Winterkabeljau aus Norwegen. Gefischt wird dieser von Januar bis April. Der Skrei legt hunderte von Kilometern zurück, sein Weg führt von der Barentssee zur Küste der Lofoten, dadurch ist sein Fleisch besonders mager und einfach köstlich!
Für die Bilder habe ich mich richtig ins Zeug gelegt, denn sogar während der Fisch frittiert wurde, habe ich mit meinem Schutzanzug und Handschuhen bewaffnet noch schnell ein Foto geschossen. Ich fand den Anblick des Filets im blubbernden Fett einfach richtig appetitlich und wollte euch diesen keinesfalls vorenthalten. Diese Foodblogger sind manchmal wirklich ganz schön verrückt, aber Hunger haben sie in jedem Fall! In diesem Sinne guten Appetit.
Zutaten für die Remoulade:
- 2 Eier
- 5 EL Rotweinessig
- 1 mittelgroße Schalotte
- 2 EL Dijon-Senf
- Salz
- Pfeffer
- 2 Esslöffel Kapern aus dem Glas
- 5 Cornichons
- 1 Esslöffel gehackter Schnittlauch
- 2 Esslöffel gehackter Dill
- 50 ml Sonnenblumenöl
Zutaten für den Fisch:
- 800 g Skreifilet
- Paniermehl
- Pankomehl
- Maismehl
- 4 EL Mehl
- Salz
- Pfeffer
- 2 Eier
- 3 EL Buttermilch
- 2 kg reines Pflanzenfett
weitere Zutaten:
- einige Blätter grüner Salat
- 1 Bund Radieschen
- 1 Zitrone
Zubereitung Remoulade:
- Für die Remoulade. Dei beiden Eier ca. 7 Minuten kochen, abschrecken und dann in kleine Würfel schneiden.
- Die klein gehackten Schalotten mit 2 EL Sonnenblumenöl in einer Pfanne glasig dünsten und abkühlen lassen.
- Die Cornichons und die Kapern fein hacken und in ein hohes Gefäß geben.
- Zusammen mit den Eiern, Senf und dem Essig zu einer homogenen Maße pürieren.
- Nun das Öl in einem feinen Strahl dazu geben, dabei die ganze Zeit den Pürierstab im Gefäß hoch und runter ziehen.
- Nun die Kräuter hacken und dazu geben.
- Die Remoulade nun noch salzen und pfeffern. So lange kalt stellen bis der Fisch serviert wird.
Zubereitung Fisch:
- Die Fischfilet waschen und ggfs. entgräten, gründlich mit einem Krepppapier abtupfen.
- Die Eier in einem Unterteller zusammen mit der Buttermilch aufschlagen. Die Gewürze hier hinzu geben.
- Das Panier‑, Panko- und Maismehl in einen anderen Unterteller geben.
- Das Mehl ebenfalls in einen Unterteller geben.
- In der Zwischenzeit das Fett in einem großen Topf langsam erhitzen. Die Temperatur für den Fisch zu braten sollte bei ca. 180 Grad liegen.
- Den den Fisch erst in der Mehlmasse, dann in der Eimasse und zum Schluss im Panier‑, Panko- und Maismehl wälzen. Ordentlich abklopfen und dann in das heiße Fett geben. Bitte vorsichtig die Filets in das Fett geben, da viele kleine Blasen entstehen an denen man sich verbrennen könnte. (Darum auch der Schutzanzug ;-)
- Der Fisch sollte ca. 3–5 Minuten (ihr könnt ihn auch mit einem Holzlöffeln während der Garzeit einmal umdrehen), je nachdem wir knusprig ihr gerne die Panade hättet, im Fett ausbacken. Anschließend den Fisch auf einem Gitter antropfen lassen und dann genießen.
Das sieht nicht nur toll aus (bei der Bildkomposition hast Du dich mal wieder selbst übertroffen) sondern schmeckt auch genau so! Ich bekomme direkt wieder Hunger und werde wohl noch schnell zum Markt müssen ?…
Super Rezept, super Bilder und super Text.
Wird morgen sofort ausprobiert :)
Moin Lars,
na da bin ich ja echt gespannt was du zu meiner knusprigen Skrei-Variation sagst.
Viele liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja! Toller Beitrag! Für mich hat Essen auch immer mal wieder mit Erinnerungen zu tun — kann das also gut nachvollziehen ;-) Zum Beispiel hab ich es immer noch nicht geschafft, dass meine Schnitzel so gut wie bei meiner Oma schmecken.
Besonders interessant an deinem Rezept fand ich, dass du die Eimasse mit Buttermilch gemischt hast. Das werde ich demnächst auch mal ausprobieren.
lg Vicky