Buch Rezension - Krautkopf, Susann Probst und Yannic Schon

Krautkopf — vegetarisch kochen und genießen

Groß­stadt­kü­che und Gerich­te direkt aus dem Gar­ten umschreibt die vege­ta­risch und aus­ge­wo­ge­ne Küche von Susann Probst & Yan­nic Schon ali­as Kraut­kopf am zutref­fends­ten. Vie­le wer­den die Bei­den durch ihren Food­blog Kraut­kopf bereits ken­nen und lie­ben gelernt haben. Neu und erfri­schend anders erdachte
vege­ta­ri­sche Gerich­te, auf Fotos, die man sich ein­rah­men möch­te – dafür steht Kraut­kopf. Deren ers­tes Koch­buch ver­eint Inspi­ra­tio­nen aus aller Welt, jedoch zube­rei­tet mit regio­na­len Pro­duk­ten. Vie­le der Rezep­te sind vegan und oft­mals auch glu­ten­frei. Erschie­nen ist das Buch im Höl­ker Ver­lag.

Susann Probst & Yan­nic Schon- Die Autoren

Die bei­den Autoren hin­ter dem Buch leben zusam­men in Ber­lin und tei­len die Lie­be zur vege­ta­ri­schen Küche und zum Foto­gra­fie­ren. Aus­ge­bil­de­te Köche sind sie nicht. Ihre Gericht-Ideen ent­ste­hen aber aus der Lie­be zu gesun­dem und beson­de­rem Essen und ihrer Expe­ri­men­tier­freu­de. Wenn sie nicht an neu­en Rezep­ten fei­len und Gerich­te in Sze­ne set­zen, haben sie sich unter dem Label ‚Paul liebt Pau­la‘ mit eben­so anspre­chen­den Hoch­zeits­fo­tos einen Namen gemacht.

Inter­na­tio­nal ist ihr Food­blog Kraut­kopf bereits aus­ge­zeich­net wor­den. Ob als Fina­lis­ten des vom New Yor­ker Food-Maga­zin SAVEUR aus­ge­schrie­be­nen Blog Awards, oder auch dem Ger­man Food Blog Award bei dem die bei­den den 1. Platz in der Kate­go­rie „Inno­va­ti­on & Herz­blut“ gewan­nen. Aber auch beim AMA Food Blog Award 2014 räum­ten die bei­den den ers­ten Preis ab. Aus­ge­zeich­net wur­de deren bei­der Küche bereits eini­ge Male.

Buch­auf­bau

Das Buch­co­ver zeigt das Bild einer gemüt­li­chen Tafel, an der gera­de auf­ge­tischt wur­de. Die Atmo­sphä­re lädt durch sanf­tes Ker­zen­licht ein zu ver­wei­len. Vie­le lecke­re klei­ne Köst­lich­kei­ten sind schon zu sehen und machen Lust auf mehr. Das Cover in DIN A4 fas­zi­niert allei­ne schon durch sei­ne Hap­tik, denn es wur­den zwei unter­schied­li­che Papier­ar­ten ver­wen­det. Die Gram­ma­tur des Papiers ist hoch­wer­tig denn sie sind schön zu grei­fen. „Kraut­kopf” ist wie folgt gegliedert:

1. UNSERE KÜCHE: hier erfahrt ihr mehr dar­über wie bei Susann und Yan­nic die Lei­den­schaft zum Kochen und Foto­gra­fie­ren ent­stan­den ist. Aber auch über deren Ein­stel­lung zu Lebensmittel.

2. FRÜHLING: ob lau­war­me Kohl­ra­bi­ra­vio­li, Susann und Yan­nics Lieb­lings­erd­beer­ku­che, Bär­lauch­gnoc­chi oder Rha­bar­ber­kom­pott mit Din­kel­häub­chen, in 15 Rezep­te könnt ihr den Früh­ling schmecken

3. SOMMER: alles was der Som­mer an Obst und Gemü­se zu bie­ten hat zau­bern die bei­den hier auf ihre Tel­ler. Wie z.B. einen Wild­kräu­ter­sa­lat, ein Toma­ten-Melo­nen-Salat, oder selbst­ge­mach­te Orechi­et­te mit Erb­sen und dicken Boh­nen 15 Rezepte

4. HERBST: alles in rot, braun und oran­ge wie ein fei­ner Möh­ren­ku­chen, einen Kür­bis-Kicher­erb­sen-Bur­ger oder Zimt­kek­se, hier fin­det ihr 16 tol­le Rezepte

5. WINTER: gefüll­te Naan, einen Kar­tof­fel-Sel­le­rie-Kuchen oder einen Polen­ta­ku­chen mit ein­ge­leg­ten Pflau­men fin­det ihr in die­sem Kapi­tel 15 Rezepte

6. GRUNDREZEPTE: hier stel­len die bei­den viel ihrer Basics vor. Cas­hew­sah­ne oder Cur­ry­pas­te, 5 Rezepte

7. REGISTER: Alpha­be­ti­sches Register

8. DANKSAGUNG

Kraut­kopf

Kraut­kopf

Rezep­te

Die Auf­ma­chung ist sehr gut struk­tu­riert. Vie­le Stim­mungs­bil­der ver­an­schau­li­chen dem Leser in wel­cher Jah­res­zeit man sich gera­de befin­det und machen Lust auf mehr. Außer­dem begin­nen die bei­den vie­le ihrer Rezep­te mit einem ein­lei­ten­den Text, um deren Ver­bin­dung zum Rezept zu beschrei­ben, oder die Idee die hin­ter der Krea­ti­on steckt. Schön zugleich Susann und Yan­nic auch in vie­len der Bil­der zu ent­de­cken. Ob beim Pil­ze sam­meln im Wald oder auf einer Ter­ras­se über den Dächern Ber­lins, es ist schön die bei­den als Bestand­teil die­ses Buches immer wie­der­zu­fin­den. Auch ist es sehr hilf­reich dass alle der Rezep­te mit ver­schie­de­nen Logos gekenn­zeich­net sind. So erkennt man direkt wel­che der Rezep­te vegan, lak­to­se­frei oder auch glu­ten­frei sind.

Nachgekocht/Praxistest

Ich habe mich ger­ne und sehr aus­gie­big mit die­sem schö­nen Werk aus­ein­an­der­ge­setzt. So konn­te ich mich auch kaum für ein Rezept ent­schei­den wel­ches ich euch vor­stel­len möch­te. Klar war für mich, dass es ein Rezept der Kate­go­rie Herbst sein wird.

Ent­schie­den habe ich mich dann für das Ofen­ge­mü­se mit Kar­tof­fel-Senf-Püree. Auf den ers­ten Blick viel­leicht ein ein­fa­ches Gericht, jedoch hat es mich durch die gewis­se Raf­fi­nes­se voll­kom­men über­zeugt. Schnell ist die­ses Gericht auf den Tel­ler gezau­bert. Ich habe es ein wenig abge­wan­delt und dem Püree noch einen Apfel und anstel­le des Senfs Meer­ret­tich hin­zu­ge­ge­ben. Beim Ofen­ge­mü­se habe ich auch ein biss­chen vari­iert, da ich kei­ne gel­be Bee­te bei mei­nem Gemü­se­händ­ler des Ver­trau­ens erhal­ten habe. Die Schwarz­wur­zeln haben dem Gemü­se aber auch eine schö­ne Wür­ze ver­lie­hen. Der Bal­sa­mi­co ist ein wirk­lich guter Tipp für alle Fans von ofen­ge­gar­tem Gemüse.

Die Far­ben auf dem Tel­ler spre­chen den­ke ich für sich. Ein­fach Herbst pur auf dem Tel­ler. Und so machen vie­le der Rezep­te ein­fach Spaß sie nach­zu­ko­chen, denn ein Haupt­teil der Rezep­te ist wirk­lich im Hand­um­dre­hen zubereitet.

Fazit

Ich fol­ge Susann und Yan­nic und ihrem Blog Kraut­kopf schon eine gan­ze Wei­le. Die bei­den fas­zi­nie­ren mich immer wie­der mit deren Lie­be zum Detail und deren Neu­ar­tig­keit ein­fa­che Din­ge mit der gewis­sen Raf­fi­nes­se neu zu inter­pre­tie­ren. Für alle Koch- und Back­be­geis­ter­ten die sich ger­ne auch bild­lich inspi­rie­ren und in eine ande­re Welt ent­füh­ren las­sen, ist das Buch Kraut­kopf genau das Rich­ti­ge. Die­ses Buch wer­de ich immer wie­der zur Hand neh­men und es wird immer eine Berei­che­rung sein. Stim­mun­gen über Bil­der und Rezep­te zu ver­mit­teln ist eine Kunst, und die ver­ste­hen die bei­den so sym­pa­thisch her­über­kom­men­den Blog­ger und Foto­gra­fen in einer ganz beson­de­ren Art.

Zuta­ten für das Ofengemüse:

• 300 g bun­te Möhren
• 200 g Schwarzwurzeln
• 2 rote Zwiebeln
• 1 Knob­lauch­ze­he
• 4 EL Olivenöl
• 2 EL Bal­sa­mi­co Essig
• 1 TL Honig

Zuta­ten für das Topping:

• 1 TL Senfsaat
• 2 EL Olivenöl
• 1 Hand­voll Haselnusskerne
• 2 EL Agavendicksaft
• 1 Hand­voll Radieschenkresse
• Salz
• Pfef­fer

Zuta­ten für das Kartoffel-Meerrettich-Püree:

• 400 g meh­lig­ko­chen­de Kartoffeln
• 100 g Sahne
• 1 Apfel (säu­er­lich, z.B. Boskop)
• 1 EL Meer­ret­tich aus dem Glas
• 20 g Butter
• Salz
• Pfef­fer
• Mus­kat­nuss

Zube­rei­tung Ofengemüse:

1. Den Back­ofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen.
2. Das Gemü­se waschen, put­zen und in mund­ge­rech­te Stü­cke schneiden.
3. Alles in eine feu­er­fes­te Auf­lauf­form geben.
4. Das Oli­ven­öl und den Essig dar­über geben und mit Salz, Pfef­fer und dem Honig abschmecken.
5. Alles für 40 Minu­ten im Back­ofen garen.

Zube­rei­tung Topping:

1. Für das Top­ping die Senf­saat in einer Pfan­ne anrös­ten. Nun das Oli­ven­öl und die rest­li­chen Zuta­ten, bis auf die Kres­se in einen Mör­ser geben. Alles ein wenig mör­sern, damit sich die Aro­men entfalten.

Zube­rei­tung Püree:

1. Wäh­rend das Gemü­se im Ofen gart. Die Kar­tof­feln schä­len und für 20 Minu­ten in gesal­ze­nem Was­ser kochen. Den geschäl­ten Apfel nach 15 Minu­ten hin­zu­ge­ben und mit­ko­chen lassen.
2. Anschlie­ßend das Was­ser abgie­ßen, die Sah­ne, den Meer­ret­tich, sowie die But­ter hin­zu­ge­ben und alles mit­ein­an­der ver­rüh­ren. Nun nur noch mit Salz, Pfef­fer und Mus­kat­nuss abschmecken.
3. Die Kres­se mit dem Ofen­ge­mü­se auf dem Püree anrichten.

* Das Buch wur­de uns für unse­re Rezen­si­on freund­li­cher­wei­se vom Höl­ker Ver­lag unent­gelt­lich zur Ver­fü­gung gestellt. Dies hat natür­lich kei­nen Ein­fluss auf mei­nen obi­gen Text genom­men. Die­se Rezen­si­on stellt ganz allein mei­nen per­sön­li­chen Ein­druck und mei­ne eige­ne Mei­nung dar.

Foto­hin­weis

Die ers­ten drei Bil­der wur­den uns freund­li­cher­wei­se vom Höl­ker Ver­lag zur Ver­fü­gung gestellt. Alle ande­ren Bil­der stam­men von den Foodistas.