und die Stulle wird zum Highlight
Es braucht zumeist nicht viel, um aus einer gewöhnlichen Scheibe Brot ein kleines Festmahl zu machen. Maik Schacht zeigt in seinem Buch „Aufs Brot”, dass man mit etwas Kreativität und manchmal nur wenigen Zutaten aus einem einfachen, aber gut gebackenen Brot eine originelle und vollwertige Mahlzeit zaubern kann, egal ob zum Frühstück, für unterwegs oder für Freunde auf einer Party.
Ob salzig oder süß, warm oder kalt, vegetarisch oder mit Fisch und Fleisch — dieses Buch bietet 90 köstliche Rezepte für alle Gelegenheiten.
Maik Schacht — Der Autor
Maik Schacht geboren 1960 absolvierte als Jahrgangsbester seine Kochausbildung. Bis 1989 übte er diesen Beruf in verschieden Häusern und Ländern wie Deutschland, Österreich und Australien aus.
1990 machte er sich dann in Hamburg als Foodstylist selbständig und arbeitet seitdem für viele bekannte Zeitschriften und Firmen. Außerdem ist er erfolgreicher Autor mehrerer Kochbücher sowie verheiratet und Vater zweier Kinder.
Ich muss zugeben ich kannte den Autor vorher nicht, sein Name ist mir vorher noch nicht untergekommen. Aber seine Laufbahn und seine jetzige Tätigkeit als Autor und Foodstylist macht mich schon etwas neidisch!
Buch
Das Buch spricht mich direkt optisch an, eine Scheibe Brot geviertelt mit unterschiedlichen Brotaufstrichen spartanisch auf einem Holzbrett arrangiert, das macht Appetit auf mehr. Ich mag es wenn man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Das A4 Buch ist in ein Hardcover gebunden, welches aber noch schön beweglich beim Aufklappen und Umblättern ist. Also kein Buch welches total unpraktisch ist, weil es ständig wieder zuklappt.
Das Buch ist in die folgenden 6 Kapitel unterteilt:
1. BROTAUFSTRICHE: Tapenaden, Cremes und Rillettes
2. HEISS BEGEHRT UND PIKANT: vom Armen Ritter bis zum Pizzabrot
3. BROT TO GO: Knifte, Stulle und Co.
4. FÜR FREUNDE: Brotmahlzeiten, die Lust auf mehr machen
5. LECKER SÜSS: Desserts, die es in sich haben
6. BROT BACKEN: Brot Grundteig, mit vielen Möglichkeiten
Die Aufmachung ist durchgehend eher schlicht gehalten. Es gibt aber zu fast jedem Rezept ein sehr ansprechendes Foto, wobei der Fokus auf dem Wesentlichen, nämlich dem Essen liegt. Mir gefallen Kochbücher mit vielen Bildern besonders gut, das regt meine Fantasie einfach mehr an, wie nur geschriebener Text.
Rezepte
Die Schrift ist einfach und gut lesbar, die Rezepttitel stechen klar sichtbar hervor. Jedes Rezept hat eine Mengenangabe bezogen auf Personen und die Zutatenliste ist klar strukturiert, an der Seite der einzelnen Rezepte aufgelistet. So braucht man nur einen kurzen Blick in das Buch um seine Einkaufsliste zu schreiben.
Die Zubereitung der jeweiligen Rezepte ist kurz, aber aussagekräftig geschrieben. Zu einigen Rezepten findet man sogar noch einen Tipp bezüglich der Haltbarkeit oder etwas informatives zu der Herkunft oder Entstehung, sowie Möglichkeiten das Rezept abzuwandeln — eine gute Idee um ein Kochbuch etwas aufzulockern.
Wer nach Kalorienangaben oder ähnlichem sucht wird dies vergebens tun. Ich muss jedoch sagen, dass ich diese Angaben nicht zwingend benötige, da wird doch eh meistens geflunkert. Außerdem wird nicht aufgezeigt wie lange die Koch- bzw. Zubereitungszeit der einzelnen Gerichte benötigen, aber auch diese Angaben finde ich nicht unbedingt notwendig. Bei den meisten Gerichten erkennt man ohne weiteres, auf den ersten oder zweiten Blick wie aufwendig dieses ist.
Am Ende des Buches befindet sich außerdem ein Rezeptregister, welches nach den unterschiedlichen Kategorien aufgebaut ist. Für mich nicht so wichtig wenn ich ehrlich bin, aber ganz nett und wer weiß wofür man es noch einmal braucht.
Nachgekocht/Praxistest
Mich für nur ein Rezept zu entscheiden, ist mir bei der ansprechenden Auswahl die dieses Buch bietet, wirklich nicht leicht gefallen. Ich habe einige Post-its in das Buch geklebt.
Entschieden habe ich mich letztendlich für die Roggenstangen. Ein wirklich einfaches Rezept, welches man sich gut und gerne nach einem stressigen Arbeitstag noch zubereiten kann. Angetan hat es mir wohl die außergewöhnliche Form. Kein Brot, kein Brötchen eher eine Art dünne längliche Baguette-Stange und der bunte Belag. Klar man bekommt diese Sorte Brot wahrscheinlich nicht bei jedem Bäcker, aber die Kombi funktioniert gleichermaßen auf einem Ciabatta oder ähnlichem Brot.
Ich mag, dass diese Mahlzeit super schnell und einfach zubereitet ist. Alle aufgelisteten Mengenangaben stimmten soweit. Bei diesem Rezept fehlt zwar die Zubereitungsbeschreibung, jedoch ist diese meiner Meinung nach selbsterklärend.
Die Idee mit dem Pesto hat der Roggenstange eine wirklich schöne Würze verliehen und die Radieschensprossen haben aus dieser Mahlzeit noch ein kleines Kunstwerk gezaubert.
Um diesem Rezept meine eigene Note zu verleihen, könnte ich mir bei dieser Roggenstange gut vorstellen, das Pesto ganz nach meinen eigenen Wünschen selber herzustellen.
Fazit
Ich gebe dem Autor Recht, manchmal braucht es nicht viel um aus einer Scheibe Brot ein kleines Festmahl zu machen.
Abschließend finde ich nämlich, dass Aufs Brot ein sehr gelungenes Buch ist. Ich kann mir einige Rezepte gut vorstellen, wenn ich Freunde zu einem ungezwungenen Abendessen oder einem Snack einlade. Viele Gerichte sind gut vorzubereiten und auch schnell gemacht, somit kann man auch mehrere Varianten anbieten. Mir fallen da spontan die Chutneys, Tapenaden und Rilettes ein.
Das Buch macht aber auch Vorschläge für aufwendigere Mahlzeiten wie z.B. einen Lammburger, Schüttelbrotpizza oder eine Brot-Tarte-Tartin. Des Weiteren mag ich die kulinarische Abwechslung in dem Buch die von Alpengruss über Banh Mi, bis hin zur Pate geht.
Ich denke dieses Buch ist genau so für geübte und ungeübte Köche geeignet, da die Vielfalt der Rezepte das hergibt. Aber vor allem ist dieses Buch für jeden geeignet der mal ein wenig mehr aus seiner Scheibe Brot, seinem Abendessen oder einem Snack machen möchte.
Dieses Buch wird in meinem Bücherregal einen Platz weit vorne bekommen, denn ich werde es bestimmt bei der einen oder anderen Gelegenheit noch einmal zücken, um die Post-its die ich in dem Buch verteilt habe abzuarbeiten.
Verlag | Matthaes Verlag |
Erscheinungstermin | 26. Feb 15 |
ISBN | 978–3‑87515–403‑0 |
Preis | 19,90 € |
weitere Informationen | gebunden, 90 Rezepte, 160 Seiten |
* Das Buch wurde uns für unsere Rezension freundlicherweise vom Matthaeus Verlag unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dies hat natürlich keinen Einfluss auf meinen obigen Text genommen. Diese Rezension stellt ganz allein meinen persönlichen Eindruck und meine eigene Meinung dar.
Fotohinweis
Die Bilder, bis auf die Roggenstangen, wurden uns ebenfalls vom Matthaeus Verlag zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Matthias Hoffmann.