Unterwegs auf dem Pfad der Linsen [Werbung]
Wer von euch weiß eigentlich wie eine Linsenpflanze aussieht, oder gar wie sie wächst? Nicht viele oder? Wir wussten es auch lange nicht. Jeder kennt die Linse die schnell mal im Eintopf landet. Aber wo sie herkommt, ist bei uns in Deutschland nur wenig verbreitet. Genau aus diesem Grund haben wir uns auf den Weg nach Frankreich gemacht. Genauer, in die Region Haute-Loire, in den Ort Le Puy en Velay. Dieser ist bekannt für seinen Linsenanbau.
Auf unserem Weg in dieses gemütliche Örtchen in Frankreich haben wir einen Tag Halt in Lyon gemacht. Zuallererst haben wir uns auf in die „Les Halles de Lyon Paul Bocuse” gemacht. Wer kennt ihn nicht den Sternekoch aus Frankreich der sogar vom Gault-Millau zum „Koch des Jahrhunderts“ ernannt wurde. In den überdachten Markthallen die zu ehren Bocuse nach ihm benannt wurden, findet man alles was das Feinschmeckerherz begehrt. Hier findet man die feinsten Bäckereien, edelsten Metzgereien oder auch Fischhändler, sowie selbstverständlich die besten Käsehändler. Die besten Fachhändler der Stadt versammeln sich in diesen Hallen um frische Produkte von bester Qualität zu verkaufen.
Lyon ist wirklich eine traumhafte Stadt. Dort angekommen, haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht, um die Stadt zu erkunden. Wir kamen vorbei an vielen gemütlichen Plätzen mit kleinen Cafés, vielen typisch französischen Restaurants und tollen Sehenswürdigkeiten. Natürlich kehrten wir in eines dieser feinen Cafés ein. Einen kleinen Mittagssnack gönnten wir uns im Jeannine & Suzanne Café Gourmet. Dort könnt ihr wunderbare Tartes in süßer und in herzhafter Form genießen, die alle in der eigenen Bäckerei hergestellt werden. Auch die Kunst der Pâtissière hat uns dort verweilen lassen und wir haben natürlich ausgiebig geschlemmt, ganz wie es die Franzosen aber auch wir Foodistas lieben.
Frisch gestärkt ging es dann weiter zur Notre-Dame de Fourvière. Eine traumhafte Wallfahrtskirche, auf dem Berg Fourvière gelegen. Von dort aus hatten wir einen fantastischen Blick über die gesamte Stadt. Und wir wären keine guten Foodblogger, wenn wir am Abend nicht direkt das nächste romantische Restaurant aufgesucht hätten, dem Le Vivarais. Das Restaurant gehört zu den zehn besten Bouchons lyonnais, dies sind typisch französische Restaurants die sehr traditionell und deftig kochen, also keine Haute Cuisine, aber genau das Richtige für uns. Bei feinstem Rosèwein haben wir viele Köstlichkeiten verspeist, wie zum Beispiel eine Mousse aus weißem Fisch die uns den Atem geraubt hat, aber auch feinstes Lammfilet mit sautiertem Gemüse und einer Jus die ihres gleichen sucht, durften wir genießen. Die Franzosen wissen einfach wie man Genuss und das Savoir Vivre zelebriert.
Den nächsten Tag machten wir uns dann auf in das kleine Städtchen Le Puy en Valey, eine tolle Fahrt dorthin, denn aktuell ist alles so wunderbar grün und die Landschaft lädt wirklich zum Verweilen ein. Eine wunderbare Unterkunft erwartete uns, die natürlich auch eine super ausgestattete Küche für uns bereithielt. Wir wollten jedoch erst einmal ein wenig die Stadt erkunden und taten dies mithilfe des Petit Trains du Puy en Valey. Eine kleine historische Bahn, die durch die gesamte Stadt fährt. Der Ortskern mit seiner Altstadt versprüht reichlich französischen Charme. Auch hier gibt es viele kleine Restaurants und Bistros, sowie viele kleine Boulangerien und Fromagerien. Was auffällt, die Linse ist allgegenwärtig. Egal auf welche Speisekarte wir schauten, wir konnten uns sicher sein, dass mindestens zwei Linsengerichte enthalten sind.
Am Abend hieß es dann für uns, macht euch schick! Oben auf einem der zahlreichen Berge der Stadt, direkt neben einer traumhaft schönen Kirche, befindet sich ein Sternerestaurant, dass Comme à la Maison unter Chefkoch Guillaume Fourcade. Zugegeben, auf den ersten Blick würde man hier keine Sterneküche vermuten, doch dieser kleine Ort besticht durch sehr feine Menükreationen und eine tolle Weinbegleitung mit einem wunderbar sympathischen Sommelier. Nicht nur an das landestypische foie gras haben wir uns gewagt, vor allem haben wir hier wieder ein tolles Gericht mit feinsten Linsen und Lachs verspeisen dürfen. Bereits am Mittag haben wir ein typisch französisches Gericht mit Linsen getestet, das im Gegensatz hierzu in Form eines Eintopfs eher deftig daher kam.
Nach so viel Verkostung der beliebten Hülsenfrucht haben wir uns an Tag drei nun endlich auf den Weg zu einem Linsenfeld gemacht, um zu erforschen wo die Linse die wir häufig verarbeiten eigentlich herkommt. Am Linsenfeld erwarteten uns schon die zauberhafte Mathilde und der charmante Pierre. Beide arbeiten bei einer großen Verarbeitungsfirma für unter anderem Linsen. Auf dem ganzen Weg nach Puy en Valey haben wir nach Linsenfeldern Ausschau gehalten. An zahlreichen Mais‑, Weizen- und Blumenfeldern sind wir vorbei gekommen. Aber an keinem Linsenfeld, dachten wir zumindest. Dies war aber falsch. Die zahlreichen Blumenfelder die wir gesehen haben, stellten sich nun als Linsenfelder heraus.
Die Linsenpflanze wird nur ca. zwanzig Zentimeter hoch, daher sieht man häufig mehr von dem Unkraut welches zwischen den kleinen Pflänzchen wächst, als von der Linsenpflanze selbst. Ein wirklich schöner Anblick, meist bestimmt von weißer Kamille oder blauen Kornblumen. Die Linsenpflanze selber hat Ähnlichkeit mit einer Erbsenpflanze, nur eben viel kleiner. Auch die Schoten an sich sind viel kleiner. In einer Schote entstehen maximal zwei Linsen. Die Linsenpflanze ist eine sehr sensible Pflanze, daher ist es schwierig sie optimal anzubauen. Der perfekte Boden für die Linse ist Vulkangestein, da dieser viele Mineralien enthält. Ein großer Feind der Linse ist der Regen, aber auch die Sonne. Komisch denkt ihr jetzt sicher, normalerweise braucht jede Pflanze genau diese beiden Komponenten. Die Linse benötigt aber lediglich in drei Wachstumsphasen viel Wasser. Wenn sie frisch gesät ist, wenn sie beginnt zu Blühen und wenn die Linse entsteht. Ansonsten braucht sie nur ein bisschen Sonne und ihren mineralhaltigen Boden.
Die Linsen werden im April gesät und zwischen Anfang Juli und Ende August geerntet, je nach Höhenlage des Feldes. Die Felder die etwas tiefer liegen werden etwas später abgeerntet als die in den höheren Lagen. Wenn sie geerntet wird, ist sie schon sehr trocken, fast schon fertig für die Verpackung. Durchschnittlich erntet ein Linsenbauer auf einem Hektar Feld, eine Tonne Linsen. In den letzten 5 Jahren war der Anbau der Linsen nicht besonders ertragreich, da das Wetter leider nicht die perfekten Bedingungen hergab. Genau aus diesem Grund, haben die Linsenbauern mehr als nur ein Standbein. Häufig kommen zum Anbau der Linsen auch noch Milchkühe oder Hühner, da die Einkünfte durch die Linsen nicht besonders verlässlich sind. Geerntet werden die fertigen Linsen dann mit Hilfe eines Mähdreschers. Weiter gehen die Linsen dann zu einem Betrieb der diese gegebenenfalls trocknet und dann verpackt.
Kommen die Linsen in einem dieser Betriebe an, wird direkt eine Probe genommen um die Feuchtigkeit zu messen. Enthalten sie mehr als 16{501824fe97ff25a4de14990f168bdaf8c0812ae8309f87001465c5a4142fec59} Restfeuchtigkeit, werden sie getrocknet. Ansonsten geht es direkt in die Reinigung und Paketierung. In einem ertragreichen Jahr, werden viele Linsen exportiert. Diese werden dann, nach ganz Europa, Afrika, China und Japan exportiert. Der größte Teil der Linsen verbleibt aber in Frankreich. Reichlich Informationen die wir von den beiden zum Thema Linsen bekommen haben, aber damit noch nicht genug. Mathilde hat uns sogar noch eines ihrer Familienrezepte mit Linsen verraten. Eine Quiche mit Linsen. Diese haben wir selbstverständlich sofort getestet als wir wieder in unserer Wohnung angekommen waren. Und wir waren alle Vier restlos begeistert. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an die beiden die sich wirklich viel Zeit genommen haben, uns die Linse etwas näher zu bringen.
An Tag vier haben wir uns dazu entschlossen das Frühstück erstmal ausfallen zu lassen. Aber natürlich nur temporär. Wir wollten den örtlichen Wochenmarkt besuchen, dort viele Leckereien kaufen und dann ein ausgiebiges Frühstück mit vielen Köstlichkeiten zu uns nehmen. Und genau so haben wir es auch gemacht. Also hieß es schon früh ab auf den Markt. Dort angekommen waren wir wirklich beeindruckt. Ganz viele Stände reihten sich in den Gassen der Altstadt aneinander. Einer schöner als der andere.
Es gab so viele frische Leckereien, dass wir uns kaum entscheiden konnten. Also drehten wir erst mal eine Orientierungsrunde. Neben Gemüse‑, Obst‑, Wurst- und Käseständen gab es auch Stände die Produkte aus Linsen verkauften, Linsenmehl zum Beispiel.
Inspiriert von den vielen frischen Köstlichkeiten, haben wir nicht nur für unser spätes Frühstück eingekauft, sondern auch für einen leckeren Salat mit Linsen, Fenchel, Orangen und Kaninchen. Hierzu erfahrt ihr im nächsten Beitrag aber noch einiges mehr.
Nach unserem Frühstück sind wir dann einige Meter auf dem Jakobsweg gewandert. Puy en Velay ist nämlich einer der Ausgangspunkte zum Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Leider nicht sehr lang, da uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Also konnten wir uns den Rest des Tages voll und ganz dem Kochen und Genießen widmen.
Auch am letzten Tag haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen die kleine französische Stadt die uns die letzten Tage so toll beherbergt hat weiter zu erkunden. Also hieß es nach einem weiteren Shooting am Morgen und einem ausgiebigen Frühstück, rauf auf den 132 Meter hohen Corneille-Felsen. Rauf bis zur Statue Notre-Dame de France. Diese Statue zeigt die Jungfrau mit ihrem Kind. Die rund 23 Meter hohe Statue, die aus dem Gusseisen von 213 Kanonen entstanden ist, wurde im Jahr 1860 eingeweiht. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick über die ganze Stadt und rüber zur Kirche Saint-Michel d’Aiguilhe (heiliger Michael auf der Nadel). Diese Kirche thront ebenfalls einige Meter über dem Ortskern auf einem Hügel aus Vulkangestein.
Da wir noch etwas Zeit hatten bevor wir am Flughafen sein mussten, haben wir noch einen kleinen See in der Nähe von Puy en Velay besucht. Der Lac du Bouchet, der durch einen Vulkan entstanden ist. Empfohlen wurde uns diese tolle Location von der lieben Mathilda. Als wir nach unserem Besuch auf dem Linsenfeld mit ihr darüber sprachen, was man in und um den schnuckeligen Ort alles machen kann, machte sie uns auf diesen See aufmerksam. Und sie hatte uns wirklich nicht zu viel versprochen. Wunderbar erkunden konnte man den See, indem auch gefischt wurde mit einem Tretboot. Nach einer kleinen Runde auf dem See, hieß es dann aber leider Abschied nehmen, denn wir mussten uns auf dem Rückweg zum Flughafen machen.
Als wir dann am Flughafen ankamen, ließen wir bei einem feinen Café au Lait die Reise kurz Revue passieren und all das was wir in den letzten Tagen erlebt hatten. Wir haben viel gegessen, viel gesehen, sehr viel gelernt und noch mehr Spaß gehabt. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich beim Team von Müllers Mühle für die tolle Organisation der Reise bedanken. Es war eine tolle Erfahrung und wirklich sehr informativ. Wir alle sollten uns viel mehr mit der Herkunft und der Herstellung unserer Lebensmittel beschäftigen. Wenn man weiß was alles dahinter steckt, sieht man das Produkt noch mal ein bisschen anders und schätzt den Aufwand noch viel mehr. So ging es uns zumindest bei der Linse. Wo wir nun wissen, wie schwer es ist eine reiche Ernte von Linsen zu gewährleisten, wissen wir die leckeren runden Dinger noch ein bisschen mehr zu schätzen. Also ihr Lieben, wenn ihr ein Lebensmittel verzehrt, von dem ihr gar nicht wisst wo es eigentlich herkommt, dann macht euch unbedingt mal auf den Weg dieses zu erforschen. Es lohnt sich.
An dieser Stelle möchten wir Euch gerne auf eine tolle Aktion unseres Partners Müller´s Mühle aufmerksam machen. In diesem Jahr suchen sie die Müller´s Mühle Kochkünstler 2016. Bei diesem Kochwettbewerb dreht sich alles um die runden Leckerbissen Erbsen, Bohnen und Linsen. Als Kochduo könnt ihr gegen andere Zweier-Teams antreten und habt die Chance auf hochwertige Preise. Das Besondere: Ein Profi-Koch schaut euch bei der Zubereitung unterstützend über die Schulter. Die besten Teams treten in einem exklusiven Finale im Cooking Club im Olympiastadion Berlin gegeneinander an. Dort entscheidet dann eine Jury, bestehend aus Miele Tafelkünstlern, einem Team von Müller´s Mühle, Redakteuren von meine Familie & ICH und natürlich uns Vieren, welche Teams weiter kommen und wer gewinnt. Wie und wo ihr euch bewerben könnt, lest ihr hier.
Ihr lieben 4,
das ist aber ein toller und informativer Beitrag mit vielen tollen Fotos. Ehrlich gesagt habe ich weder gewusst, wie Linsenpflanzen aussehen, noch wo sie wachsen! Super, macht weiter so!!
Alles Liebe, Sabrina
Hallo liebe Sabrina,
es freut uns sehr dass wir dir das Thema ein bisschen näher bringen konnten. Es war wirklich eine tolle Reise. Wir können das kleine süße Örtchen auch für einen Urlaub empfehlen. Vielen Dank für deine lieben Worte.
Liebe Grüße Tine
Hallo zusammen,
ein wirklich toller Reisebericht mit wunderbaren Bildern die mir Fernweh machen.
Was mir besonders gefällt ist dass ich mir endlich vorstellen kann wie eine Linsenpflanze aussieht und mehr über diese tolle Hülsenfrucht gelernt habe.
Viele lieben Dank dafür ihr Linsenbotschafter.
Grüße
Veronika
Liebe Veronika,
es freut uns wirklich sehr dass wir dir ein bisschen Fernweh machen konnten. Die Region ist wirklich eine Reise wert. Wir sind auch sehr froh dass wir nun endlich wissen wie solch eine Pflanze aussieht und was alles dazu gehört sie erfolgreich anzubauen.
Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tine