Unser kulinarischer Trip nach Lissabon
Und viele tolle Tipps für eine Städtereise
*Werbung unbezahlt
Reiseberichte sollte man schreiben, wenn man frisch aus dem Urlaub kommt. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, denn auf meiner Festplatte schlummern noch Bilder und Texte zu meiner sagenhaft schönen Reise nach Südafrika, dem kulinarischen Trip nach Kopenhagen, aber auch das sonnige Sizilien wartet darauf von mir mit meinen Favoriten und Hot Spots vorgestellt zu werden.
Und so packe ich heute die Gelegenheit beim Schopfe und stelle euch eine Stadt vor, die bereits vor Jahren einen großen Platz in meinem Herzen eingenommen hat – Lissabon. Bereits zweimal zuvor durfte ich diese schöne Stadt näher kennen und lieben lernen.
Kennt ihr das, man trägt ganz spezielle Erinnerungen über einen Ort oder eine Stadt in seinem Herzen, dann besucht man sie wieder und schon fühlt man sich wie zu Hause? So eine Stadt ist für mich Lissabon. Es gibt immer wieder neue Ecken zu entdecken, denn in sechs Jahren verändert sich viel. So lange ist mein letzter Besuch nämlich schon wieder her.
Aus diesem Grund hatte ich mir einen kleinen Plan in meinem Kopf gemacht, welche Orte der Stadt möchte ich wiedersehen, welche neuen Orte oder auch Restaurants werden wir besuchen. Und ich kann euch sagen, die Mischung war perfekt.
Nicht nur das Wetter war Kurztriptauglich, denn mit angenehmen 25 Grad, konnte man es den ganzen Tag an der frischen Luft wunderbar aushalten.
Lissabon besitzt für mich diesen besonderen Charme, da die Stadt an einem Fluss liegt und ein ganz besonderes Panorama bietet. Ich muss sagen Städte die entweder einen Zugang zum Meer oder einem Fluss haben faszinieren mich einfach. Woran dies genau liegt kann ich gar nicht genau sagen, aber ich kann bei dem Anblick eines solchen Panoramas immer direkt entspannen und die Seele baumeln lassen.
Wie auch bei unseren letzten Reisen mit den Foodistas, haben wir uns wieder für eine Airbnb Unterkunft entschieden. In Kopenhagen, aber auch Kapstadt hatten wir bereits gute Erfahrungen gesammelt. Denn ein Hotel ist uns dann doch oftmals zu unpersönlich.
Wenn ihr also einen Tipp für vier Personen braucht, können wir euch unser kleines schnuckeliges Apartment in unmittelbarer Nähe der Avenida da Liberdade empfehlen. Von hier aus sind alle Sehenswürdigkeiten entweder zu Fuss (Achtung Lissabon ist eine Stadt die auf mehreren Hügeln gelegen ist), mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln, oder so wie wir, mit dem Uber erkunden könnt.
Ein Muss ist auf jeden Fall eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn, in diesem Fall der Tram 28. Mit diesem Fortbewegungsmittel, kommt man in abgelegene Gassen, und mag kaum glauben, dass dort eine Straßenbahn entlang fahren kann. Empfehlen würden wir euch jedoch früh am Morgen oder spät am Abend mit der Tram 28 zu fahren, da ihr ansonsten lange anstehen müsst und vielleicht auch keinen Sitzplatz bekommt. Die Anfangs- und Endhaltestellen sind Martim Moniz oder Campo Ourique, hier könnt ihr an der Schlange direkt ein Ticket für nur 3€ erwerben. Bleibt am besten sitzen und genießt die Fahrt. Ihr solltet jedoch wissen, dass die Tram 28 nicht im Kreis fährt, sondern ihr am Ende aussteigen müsst. Merkt euch einfach die Stellen die euch gefallen und besucht sie zu einem anderen Zeitpunkt. Ihr werdet viele der Miradouros entdecken, dies sind Aussichtspunkte an denen man einen wunderbaren Blick über die Stadt genießen kann.
Verhehlen möchten wir keinesfalls, dass wir großes Interesse an der Entwicklung der Gastronomieszene Lissabons hatten. Denn wir wären nicht die Foodistas, wenn wir nicht große Lust hätten alles Mögliche an regionalen Köstlichkeiten zu probieren.
Hier eine kleine Auswahl an Cafés, die wir euch auf jeden Fall empfehlen möchten:
Hello Kristof – ein urban gestaltetes Café inmitten des Barrio Alto, einem besonders alten und historischen Stadtteil Lissabons. Das Personal ist super freundlich und das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Wir konnten uns kaum entscheiden. Darum wanderten auf unseren Tisch Cappuccino, Latte und Tee. Außerdem haben wir Joghurt mit Granola und Früchten, ein knuspriges Toast mit selbstgemachter Zwiebelmarmelade und Ziegenkäse, ein Avocadotoast mit frischen Tomaten und knusprigen Pistazien und rotem Pfeffer, sowie einen Smoothie genoßen. Alles wurde frisch in der klitze kleinen Küche zubereitet und wir waren durchweg begeistert und würden immer wieder kommen.
Heim Lisbon – das Heim liegt ebenfalls im Barrio Alto, direkt gegenüber der französischen Botschaft. Man fühlt sich also durch das Publikum, als auch den Standort ein wenig wie in Frankreich. Der Urban Jungle hat in diesem Café auf jeden Fall Einzug gehalten. Wir konnten hier French Toast, eine Thunfisch Stulle mit Kapern, Granola mit Joghurt und Früchten genießen. Unser Highlight war definitiv die herzhafte Waffel mit Baked Beanz, Chorizo, Zwiebeln und einem Spiegelei. Also auch eine tolle Frühstückslocation
Amelia Lisboa – wenn ihr mit der Straßenbahn fahren solltet und am Campo Ourique aussteigt, könnt ihr das Café ganz bequem zu Fuß erreichen. Hier fühlt man sich tatsächlich drinnen als auch draußen wie im Dschungel, jedoch sind alle besseren Hälften vorgewarnt, das Publikum ist eher jung und weiblich, und alle wollen ein Bild vor der Dschungel Fototapete mit dem Amelia Schriftzug. Dennoch gibt es auch hier ein gutes Frühstück, jedoch eher gesund und ein bisschen verspielt.
Selbstverständlich möchten wir mit euch auch unsere liebsten Restaurants teilen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber da macht für uns die Mischung das Besondere aus. Von bodenständischer landestypisch portugiesischer Küche im Ponto Final bis hin zu gehobener modernen Küche im Prado ist alles dabei.
Aber nun eins nach dem anderen. Das Ponto Final haben wir zwei Mal besucht, denn wir haben den großen Fehler gemacht und beim ersten Mal keinen Tisch reserviert. Ein großer Fehler, denn hier essen auch die Einheimischen wirklich gerne und somit ist das Restaurant auch gerne einmal ausgebucht. Die Anreise gehört jedoch auch zu einer unserer Highlights des Städtetrips, denn man fährt auf die andere Seite des Tejo mit einer Fähre. Die Überfahrt dauert ca. 15 Minuten und ein kleiner Spaziergang von 15 Minuten rundet das Erlebnis dieses Restarauntsbesuchs auf jeden Fall ab. Wir würden euch empfehlen einen Tisch direkt am Wasser zu reservieren denn dort solltet ihr neben dem köstlichen Fisch und einem leckeren Glas Vino Verde auf jeden Fall den Blick auf die Ponte 25 de Abril genießen, am besten am Abend und zum Sonnenuntergang. Romantischer kann so ein Erlebnis dann kaum noch sein.
Einen weiteren Abend haben wir in der Pharmacia verbracht. Alleine das Ambiente läd zum verweilen ein, aber auch die Cocktails und das außergewöhnliche Essen. Pharmacia nennt sich das Restaurant übrigens weil es doch tatsächlich in Lissabons Pharmazie Museum ansässig ist. Das Regime in der Küche wird durch eine Powerfrau Susana Felicidade geführt. Ihre Handschrift ist geprägt durch viele regionale und landestypische Zutaten. So durften wir Speisen wie gegrillte Aubergine mit Ziegenkäse, Linsen, Wasserkresse und eingelegten Senfsamen genießen. Der Oktopus mit Süßkartoffelpüree und Knoblauchchips war ein weiteres Highlight, aber auch der in Portugal allseits bekannte Bacalhau wurde von uns förmlich verschlungen. Alle Speisen konnten ganz unkonventionell gemeinsam von uns verspeist werden. Wir lieben ja das Motto „Sharing is caring“ und dieser Leitsatz wurde in der Pharmacia sogar von Anfang an angeboten. Ein wirklicher Tipp sind auch die abwechslungsreichen Cocktails. Wir konnten uns gar nicht entscheiden und so waren sie stets unsere Speisenbegleiter an diesem Abend.
Aber auch der Besuch im Prado hat unsere Lissabon Reise perfekt abgerundet. Die gehobenere Küche, erinnert von der Anrichteweise etwas an die Nordic Cusine, jedoch sind die Zutaten wieder regional und vor allem saisonal. Dieses Konzept gefällt uns natürlich am besten, denn auch wir verfolgen es auf dem Blog. Hier ein kleiner Abriss unseres Menüs bzw. der Gerichte dir wir uns mal wieder ganz unkompliziert geteilt haben.
- Sauerteigbrot, Ziegenbutter, Ibericoschmalz und Knoblauch
- Lardo, Mangold und Petersilie
- Tartar vom Monhota Rind, Kohl und Shiitake
- Gurke und Weizen
- Tintenfisch, Fenchel und Molke
- Rohe Garnelen, Kohlrabi und Erdbeeren
- Makrele und Petersilie
- Presa, Kimchi und Koriander
Auch das Dessert überzeugte, denn zum ersten Mal kosteten wir eine Eiscreme vom Portobello Pilz mit Seegrassalz und Karamell und wir können sagen, es war eine Offenbarung. Die Weine waren eine außergewöhnliche Erfahrung und wir müssen sagen, die Sommelier war einfach immer für uns ansprechbar, denn wir waren natürlich sehr neugierig welche Weine sie für uns ausgesucht hatte. Am meisten hat es uns der Portwein zum Dessert angetan und Carina bestellt uns ganz bald jedem ein Fläschchen. Ihr seht also, wenn euch vielen Insidern nicht schon bekannt, in Lissabon lässt sich einfach köstlich und sehr abwechslungsreich speisen.
Wer dann noch wie wir, Lust auf shoppen hat, dem können wir einen Bummel auf dem LX Factory Gelände an einem Sonntag empfehlen. Denn dann öffnet sich das Areal, welches aus vielen Inhabergeführten Geschäften für Kleidung, Interieur und lokale Speisen, Cafés und kleinen Restaurants besteht, auch für Leute die eigenen Schmuck herstellen, Second Hand Kleidung anbieten oder auch ihre eigene Marmelade hergestellt haben. Man kann so eigentlich einen ganzen Tag dort verbringen. Wir mussten nur leider irgendwann aufbrechen, da unser Flieger nicht warten wollte.
Wir können euch abschließend nur raten, dringend einen Trip nach Lissabon zu planen. Einplanen solltet ihr unserer Meinung auf jeden Fall mindestens vier Tage um genug Zeit zu haben die Stadt und ihre Besonderheiten zu entdecken. Einen Besuch in der 40 Minuten entfernten Stadt Sintra können wir euch ebenfalls empfehlen. Wer ein bisschen auf das Walt Disney Feeling steht, ist hier bestens aufgehoben, denn die Dichte an Schlössern und Burgen ist hier historisch bedingt einfach sehr sehr groß und auch wir waren sehr beeindruckt. Sintra könnt ihr ganz leicht mit dem Zug ab Lissabon erreichen und die Tickets erhaltet ihr für sechs Euro pro Person.
Weiterhin gehört ein Besuch in der Bäckerei der weltweit bekannten Pasteis de Belem auf jeden Fall auf die Agenda, es lohnt sich auch sich in der Schlange für die kleinen Puddinggebäcke anzustellen. Am besten früh morgens oder am späten Nachmittag. Geht aber auf jeden Fall auch in das Café um euch die fleissigen Damen bei der Arbeit anzuschauen. Wir waren sehr begeistert wie schnell den Frauen das füllen der Blätterteigbackwerke von der Hand ging.
Alles in allem ist Lissabon einfach immer eine Reise wert und ich könnte mich direkt wieder in den Flieger setzen.
*WERBUNG unbezahlt: Dieser Beitrag ist in keiner Kooperation entstanden und somit selbstbezahlt.
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