mit dem extra Pfiff
Ob arme Ritter, Semmelschnitten, Semmelschmarrn, Weckschnitten, Bavesen, Pofesen, Blinder Fisch in den deutschsprachigen Gefilden oder Rabanadas in Portugal — das French Toast, wie es in den USA und Kanada genannt wird, besitzt unendlich viele Namen.
Der Ursprung bzw. die Herkunft ist nicht eindeutig erforscht, klar ist jedoch, dass diese einfache Speise in vielen Ländern schon über hunderte von Jahren eine Tradition hat. Für mich mehr als verständlich, denn eigentlich wird hier altes Brot oder altbackene Brötchen weiterverwendet und durch die Zugabe von Milch, Rahm, Eiern, Zucker, Vanille und Zimt schmackhaft gemacht. Eine tolle Resteverwertung wie ich finde.
Mir ist das French Toast zum ersten Mal in Amerika über den Weg gelaufen und dort ein fester Bestandteil meines morgentlichen Frühstücksrituals geworden.
Eine schnelle Sache wie ich finde, einfaches Toastbrot, welches die Amis ja so heiß und innig lieben, ein wenig aufzupeppen.
Es ist bestimmt nicht die leichteste Variante in den Tag zu starten, aber man darf sich ab und zu ein süßes Leckerchen, vor allem doch am Wochenende mal gönnen.
So ging es auch mir an einem der letzten Wochenenden. Mein geliebtes Schwesterherz sowie meine beiden Cousinen kündigten sich zu einem Besuch in Düsseldorf an. Immer eine tolle Sache so ein Cousinenwochenende. Man hat viel Zeit zum Quatschen und für die Dinge die man gerne macht. In unseren Familien hat das Essen einen hohen Stellenwert. So war es selbstverständlich dass wir Schlemmen was das Zeug hält. Ob Frühstücken auswärts, Mittag im besten vegetarischen Restaurant der Stadt oder aber auch dem gemeinsamen Kochen in meiner kleinen Küche. Das Wochenende war vollgepackt mit feinen Köstlichkeiten und Highlights.
Am Sonntag jedoch wollte ich es mir nicht nehmen lassen, die drei bei einem gemütlichen Frühstück in meinen vier Wänden zu verwöhnen.
Ich gebe zu Toastbrot ist in meinen Haushalt kein fester Bestandteil, da der Supermarkt aber um die Ecke ist, war auch das schnell zu besorgen. Bei unserem Besuch auf dem Wochenmarkt hatten uns die leckeren, saftigen und so kleinen Erdbeeren angelacht und schnell war für mich klar was wir damit anstellen.
Schnell ratterte es bei mir im Köpfchen und schon war meine Idee vollendet. Warum nicht einmal kleine Rollöchen als French Toast, so bleibt auch noch Platz für andere leckere Dinge auf dem Teller. Schnell gesagt und auch schnell getan, denn im Handumdrehen sind die Toastbrotscheiben mit einem Nudelholz platt wie eine Flunder. Der Pfiff an diesem Leckerchen ist ein kleines Geheimnis, bzw. ein kleiner Schatz der nun schon seit fast einem Jahr in meinem Vorratsschrank schlummert. Meine heißgeliebte gezuckerte Kondensmilch aus meinem Portugalurlaub. Schnell war der Koffer voll mit einigen Dosen, die ich für einen bestimmten Anlaß auspacken wollte. Der Besuch meiner Schwester sowie meiner herzallerliebsten Cousinen ist da denke ich genau das Richtige.
Also ich kann euch sagen, ein Klecks davon auf jede Scheibe Toast und ein Löffelchen der frischen Erdbeeren und schon hat man eine Saftigkeit die ihres gleichen sucht. Einfach köstlich. Das Schlimme ist, die Dinger sind fast mit einem Happs im Mund verschwunden und somit merkt man gar nicht wie schnell man so eine ganze Packung Toastbrot verspeist.
Ich kann euch sagen, diese Roll Ups wie ich sie nun gerne nenne, sind jede Sünde wert. Probiert es einfach mal aus.
Zutaten:
- 8 Scheiben Toastbrot
- 250 g Erdbeeren
- 4 EL gezuckerte Kondensmilch
- 2 Eier Größe M
- 2 EL Butter
- Zucker
- Zimt
Zubereitung:
- Die Rinde des Toastbrot entfernen.
- Alle Scheiben mittels eines Nudelholzes platt rollen.
- Nun die Scheiben mit der gezuckerten Kondensmilch bestreichen.
- Die Erdbeeren waschen und in kleine Würfel schneiden, jeweils 1 TL auf die Scheiben verteilen und zusammenrollen.
- Nun das Ei aufschlagen und die Röllchen darin wenden.
- In Butter ausbacken und sofort in Zucker und Zimt wälzen.
Liebe Tanja,
eine wirklich ausgefallene Idee das French Toast zu rollen und dann auch noch mit Erdbeeren, ganz nach meinem Geschmack! Die Bilder sehen wieder einmal phantastisch aus und machen richtig Hunger!
Ich wünsche dir einen schönen Pfingstsonntag.
Grüße
Veronika
Hallo Tanja,
danke für das schöne Rezept. Meine Eltern kommen aus Monschau in der Eifel und wenn wir in den Ferien bei meiner Oma und meinem Opa waren, gab es immer Arme Ritter. Ich hatte das total vergessen und dank deinem Beitrag wieder daran gedacht :-)
Die Idee mit dem flach rollen und den Röllchen finde ich goßartig — so eine Kondensmilch findest du in Düsseldorf bestimmt in der Cave Portugues — da kann man auch herrlich frühstücken.
Liebste Grüße,
Sandra
Liebe Sandra,
ach wie schön wenn ich dich durch meinen Beitrag ein wenig in deine Kindertage versetzen konnte, manchmal muss man den traditionellen Gerichten einfach nur den Zeitgeist von heute einhauchen und schon entsteht ein neues Gericht. Denn wir wissen ja alle so wie es bei der Mutter oder der Oma schmeckt ist einfach ganz besonders.
Dir als Düsseldorf-Kennerin kann ich keine geheimen Locations mehr verraten ;-) Vielleicht schaffen wir es ja wirklich mal zusammen frühstücken zu gehen. Ich würde mich sooooo freuen!
Liebe Grüße
Tanja
Die French Toasts sind ein Gedicht. Könnte ich jeden Morgen essen.