Buch Rezension - Skandinavisch Backen

100 Backrezepte für die Seele

Durch die­ses Buch soll der Leser die Lie­be am Sel­ber­ba­cken ent­de­cken. Backen ist Ent­schleu­ni­gung und eine klei­ne Aus­zeit aus dem hek­ti­schen All­tag. Für das Backen braucht man Muße. Wenn jedoch der Duft von Brot oder Kuchen in der Luft liegt, ent­span­nen sich die Schul­tern und man wird in eine locke­re, weit­aus ange­neh­me­re Sphä­re kata­pul­tiert. Dar­um 100 Back­re­zep­te für die Seele.

Tri­ne Hah­ne­manns Buch für süße und herz­haf­te Köst­lich­kei­ten umfasst alles was das Back­herz erfreut. Ob ein Knä­cke­brot-Rezept, selbst­ge­ba­cke­ne Bröt­chen oder ein Smør­re­brød, hier kann man sei­ne ganz eige­ne Genuss­zeit erle­ben. Auch Rezep­te für Tor­ten, Kuchen, Bro­te, herz­haf­tes Gebäck und für fest­li­che Gele­gen­hei­ten, wie Mitt­som­mer oder Weih­nach­ten umfasst die­ses Werk.

Erschie­nen ist das Buch im Edi­ti­on Micha­el Fischer Ver­lag.

Tri­ne Hah­ne­mann — Die Autorin

Tri­ne Hah­ne­mann, in Däne­mark gebo­ren, wuchs in einer Hip­pie-Kom­mu­ne auf und expe­ri­men­tiert schon seit ihrer frü­hes­ten Kind­heit in der Küche. Heu­te fin­det sie im Backen eine Aus­zeit vom hek­ti­schen All­tag. Für sie bedeu­tet Essen eine gute Zeit zu haben, es soll­te mit Respekt zube­rei­tet und genos­sen wer­den. Für sie hat Essen einen tie­fe­ren Sinn, Essen trans­por­tiert für sie die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Menschen.

Tri­ne arbei­tet als Köchin bereits seit 1990. Fünf Jah­re spä­ter grün­de­te sie ein Cate­ring Unter­neh­men wel­ches sich auf Tour-Cate­ring spe­zia­li­sier­te. Rock­stars wie die Red Hot Chil­li Pep­pers, Sound­gar­den, Elton John, Pink Floyd, Tina Tur­ner, Rol­ling Stones und natür­lich eine Men­ge däni­scher Grup­pen kamen so in den Genuss von Tri­nes Essen. Heu­te ist sie Bot­schaf­te­rin für die skan­di­na­vi­sche Küche.

Bereits meh­re­re Koch­bü­cher wur­den von ihr ver­öf­fent­licht. Sie beschäf­ti­gen sich alle­samt mit dem The­ma der skan­di­na­vi­schen Küche, denn dort gilt sie als Exper­tin auf ihrem Gebiet.

Tri­ne Hah­ne­mann lebt mit ihrer Fami­lie in Kopen­ha­gen und London.

Buch­auf­bau

Das Buch­co­ver ziert eine Fru-Piga­lopp-Tor­te, sie schaut schon ein­mal köst­lich und total ver­füh­re­risch aus und macht Lust auf das Rezept (Sei­te 140). Die Sei­ten haben eine hohe Gram­ma­tur und grei­fen sich so sicher­lich nicht schnell ab. Man kann also nach Lust und Lau­ne backen was das Zeug hält.

Gut gefal­len mir auch die ein­lei­ten­den Tex­te zu den unter­schied­li­chen Kapi­teln. Hier geht Tri­ne noch ein­mal auf die Beson­der­hei­ten der Skan­di­na­vi­schen Küche ein, damit jeder Leser auch erfährt was der Unter­schied zu deut­scher Back­kunst ist.

„Skan­di­na­visch Backen” ist wie folgt gegliedert:

1. EINLEITUNG: Hier erfahrt ihr mehr über die Geschich­te von Tri­ne und ihre Beweg­grün­de für die­ses Buch

2. TIPPS ZUM SKANDINAVISCHEN BACKEN: nütz­li­che all­ge­mei­ne Tipps die eini­ge Knif­fe was das Backen anbe­langt näher erklären

3. TORTEN UND KUCHEN: alles was das Herz begehrt ob Sah­ne­tor­ten, Kuchen, däni­sches Plun­der­ge­bäck oder Hefe­ku­chen — 44 Rezepte

4. MITTSOMMER: hier dreht sich alles rund um das The­ma “skan­di­na­vi­sche Kaf­fee­ta­fel“ — 8 Rezepte

5. BROTE & HERZHAFTES GEBÄCK: Biga und ande­re Bro­te, aber auch das Knä­cke­brot darf hier natür­lich nicht feh­len — 45 Rezepte

6. WEIHNACHTEN: alles zum The­ma Backen mit Kin­dern — 10 Rezepte

7. SKANDINAVISCHE KONFITÜREN: das Geheim­nis um nor­di­sche Mar­me­la­den wird hier gelüf­tet — 3 Rezepte

8. REGISTER: Alpha­be­ti­sches Register

Rezep­te

Die Auf­ma­chung des Buches ist struk­tu­riert. Auf einer Sei­te befin­den sich die Zuta­ten als auch die Zube­rei­tung, auf der ande­ren Sei­te fin­det man dann ein Foto des fer­ti­gen Back­wer­kes. Zwi­schen den Kapi­teln tau­chen immer wie­der schö­ne Stim­mungs­bil­der auf. Ob Tri­ne mit ihrer Fami­lie, in der Kom­mu­ne oder Bil­der von der Zube­rei­tung der Rezep­te. Es gibt vie­le schö­ne Bil­der zu bestau­nen, aber auch reich­lich Rezep­te dazu.

Nachgekocht/Praxistest

Um euch das Buch so schnell wie mög­lich vor­stel­len zu kön­nen, habe ich mir pas­send zu unse­rer Bee­ren­wo­che ein Rezept mit klei­nen Frücht­chen gesucht die auch Sai­son haben. Denn dies ist ja auch der Ansatz den Tri­ne mit ihrem Buch und ihrer grund­sätz­li­chen Ein­stel­lung vor­fol­gen möch­te. Den Ein­satz von regio­na­len als auch sai­so­na­len Zuta­ten mehr in den Vor­der­grund zu rücken. Da auch wir vier Foo­di­stas nach die­sem Mot­to leben und den Blog gestal­ten, umso passender.

Die Wahl fiel schnell auf ein Rezept in das ich mich beim ers­ten Durch­blät­tern schon ver­guckt hat­te. Prei­sel­beer-Mar­zi­pan-Tört­chen. Wenn Mar­zi­pan nicht so vie­le Kalo­rien hät­te, wür­de ich es wahr­schein­lich in unmensch­li­chen Men­gen in mich hin­ein­fut­tern. Als dann auch noch ein Rezept für selbst­ge­mach­tes Mar­zi­pan in die­sem Buch zu fin­den war, hat­te ich mich also schnell entschieden.

Die Tört­chen gin­gen ein­fach von der Hand. Eine Art Mür­be­teig, nur nicht mit nor­ma­len raf­fi­nier­tem Zucker, son­dern mit Puder­zu­cker, bil­den den Boden die­ser klei­nen Tört­chen. In die Eimas­se wird dann das selbst her­ge­stell­te Mar­zi­pan gege­ben. Da ich in mei­nem Fall jedoch kei­ne Prei­sel­bee­ren erhal­ten habe, habe ich das Rezept mit roten Johan­nis­bee­ren abge­wan­delt. So viel sei gesagt, es tat dem Geschmack kei­nes­falls einen Abbruch. Sie waren ein­fach köst­lich und lei­der viel zu schnell verputzt.

Fazit

Ich wer­de das Buch „Skan­di­na­visch Backen” defi­ni­tiv öfter aus mei­nem Bücher­re­gal neh­men. Mir gefal­len die Rezep­te, die in der deut­schen Küche nicht so bekannt sind, wie zum Bei­spiel die Rog­gen­brot-Schicht­tor­te, Napo­le­ons Hüte, Knä­cke­brot in allen Varia­tio­nen oder Lim­pa mit Anis (ein lecke­res Brot wel­ches ein biss­chen nach Lakritz schmeckt), es gibt reich­lich Rezep­te die auch einen deut­schen Back­in­ter­es­sier­ten mal in den hohen Nor­den bli­cken und das ein oder ande­re Rezept aus­pro­bie­ren lassen.

Die Dänen, Schwe­den und auch Nor­we­ger mögen ihr Back­wer­ke jedoch nach mei­nem Geschmack ein klein biss­chen zu dun­kel bzw. lan­ge geba­cken, aber dem kann man ja Abhil­fe schaf­fen, das Back­werk kommt ein­fach eini­ge Minu­ten frü­her aus dem Rohr und schon ist alles fein!

Alles in allem also ein gelun­ge­nes Werk, wel­ches ich euch ruhi­gen Gewis­sens ans Herz legen kann. Mir gefal­len Autoren die auf mich einen authen­ti­schen und sehr natür­li­chen Ein­druck machen. Die­ses Buch ist defi­ni­tiv boden­stän­dig und ohne Chi­chi. Ich wür­de mich ger­ne an die ein oder ande­re Tafel die im Buch illus­triert wur­de set­zen und es mir gemüt­lich machen, eine Run­de schlem­men und ein­fach mal die See­le bau­meln lassen.

* Das Buch wur­de uns für unse­re Rezen­si­on freund­li­cher­wei­se vom Edi­tion Micha­el Fischer Ver­lag unent­gelt­lich zur Ver­fü­gung gestellt. Dies hat natür­lich kei­nen Ein­fluss auf mei­nen obi­gen Text genom­men. Die­se Rezen­si­on stellt ganz allein mei­nen per­sön­li­chen Ein­druck und mei­ne eige­ne Mei­nung dar.

Foto­hin­weis

Die Bil­der der Autorin sowie das des Buch­co­vers, wur­den uns freund­li­cher­wei­se vom Edi­ti­on Micha­el Fischer Ver­lag Ver­fü­gung gestellt. Das Copy­right liegt bei Tri­ne Hahnemann/Michael Fischer. Die Bil­der der Tört­chen sind von mir.