Buch Rezension - Mein Küchentagebuch, Rachel Khoo

Über 100 Rezepte für kulinarisches Fernweh

Rachel Khoos kuli­na­ri­sche Sou­ve­nirs — von der Welt inspi­riert, neu interpretiert!

Rachel Khoos Küchen­ta­ge­buch ver­spricht viel­fäl­ti­ge Rezep­te die sie auf ihren Ent­de­ckungs­rei­sen inspi­riert haben. Sie ver­leiht den neu ent­deck­ten Gerich­ten ihre ganz eige­ne und indi­vi­du­el­le Note.

Auf ihren Rei­sen immer dabei, ihr Notiz­buch. Dar­in hält sie Rezep­te, Inspi­ra­tio­nen und Zeich­nun­gen beson­de­rer Lecker­bis­sen, die sie auf ihren unzäh­li­gen Rei­sen ent­deckt, fest.

Aus die­sem Notiz­buch, wel­ches die Küchen die­ser Welt gese­hen hat und nun mit Fle­cken über­sät und halb zer­fled­dert daher­kommt, ist die­ses Buch entstanden.

Rachel Khoo — Die Autorin

Rachel Khoo ist die Toch­ter einer Öster­rei­che­rin und eines chi­ne­sisch stäm­mi­gen Malay­si­ers. Auf­ge­wach­sen ist die heu­te 35 Jäh­ri­ge in Lon­don und Bay­ern. Zuerst arbei­te­te Rachel als PR-Frau im Mode­busi­ness was ihr aber auf Dau­er nicht gefiel. Des­halb ging die ziem­lich bald nach Paris um dort die Kunst der Patis­se­rie zu erlernen.

In Paris ent­deck­te sie die fran­zö­si­sche Küche für sich und fing an Klas­si­ker der fran­zö­si­schen Küche neu zu inter­pre­tie­ren. Dar­aus resul­tie­ren auch ihre ers­ten bei­den Koch­bü­cher „Paris in mei­ner Küche” und „Mei­ne fran­zö­si­sche Küche”.

Rachel bezeich­net sich selbst als „Fle­xi-Vege­ta­ri­an”, was hei­ßen soll, dass sie nur hin und wie­der Fleisch ver­ar­bei­tet bzw. isst. Und wenn sie Fleisch isst, muss es von bes­ter Qua­li­tät sein.

Außer­dem ist Rachel bekannt aus ihrer eige­nen TV-Show, in der sie in ihrer pri­va­ten Mini-Küche für ihre Zuschau­er kocht. Noch vor ihrer TV-Show finan­zier­te Khoo sich unter ande­rem ihren Lebens­un­ter­halt indem sie zwei Mal die Woche ein 3 Gän­ge Menü zube­rei­te­te. Anmel­dun­gen nahm sie über Face­book und Twit­ter ent­ge­gen und es kamen ins­ge­samt um die 200 Gäste.

Buch

In der Ein­füh­rung lernt man Rachel Khoo ein wenig näher ken­nen. Sie erzählt aus ihrem ereig­nis­rei­chen Leben und wie sie auf­ge­wach­sen und den Umgang mit Essen gelehrt bekom­men hat. Außer­dem erzählt sie von der Ent­wick­lung ihrer eige­nen kuli­na­ri­schen DNA und wie sie auf die Idee für die­ses Buch gekom­men ist.

Anschlie­ßend glie­dert sich ihr Buch in 4 Kapi­tel die sich wie folgt zusammensetzen:

1. VORSPEISEN: Klei­ne Häpp­chen oder Gerich­te die den Appe­tit anre­gen; Pan con Toma­te, Por­ree­päck­chen mit Roma­nesco, Panzanella
2. HAUPTGERICHTE: Rezep­te für ver­schie­de­ne Gelüs­te und unter­schied­li­che Sze­na­ri­en, gebra­te­ne Wach­teln, Mee­res­früch­te-Chi­li, Haschee aus Räucherlachs
3. SÜßES: Über­ra­schung für die Geschmacks­ner­ven; Ess­ba­rer Wald­bo­den, Cre­ma Cata­l­a­na, Mazar­intar­te mit Prei­sel­bee­ren und Himbeeren
4. HAUSGEMACHT: Ess­ba­re Mit­bring­sel in vie­ler­lei Gestalt; Scho­ko­split­ter, Sfo­glia­tel­le, Fei­gen­trüf­fel, Fisch-Bullar, Brühwürfel

Im Anschluss gibt Rachel Tipps zu einer anfäng­lich opti­ma­len Küchen­aus­stat­tung. Was lohnt sich und was ist überflüssig.

Außer­dem gibt sie einen Ein­blick in ihren Kühl­schrank und auch in ihre Vor­rats­kam­mer. Was bedeu­tet, dass dies die Zuta­ten sind wel­che sie mög­lichst immer zu Hau­se hat.

Am Ende befin­det sich noch ein prak­ti­sches alpha­be­ti­sches Regis­ter, sowie eine Danksagung.

Abstand

Rezep­te

Zu Beginn eines jeden Rezep­tes ver­rät uns Rachel wo sie auf die­ses gesto­ßen ist oder durch was sie zu die­sem Rezept inspi­riert wur­de. Außer­dem erläu­tert sie, wie sie das jewei­li­ge Rezept abge­än­dert oder aber auf­ge­peppt hat.

Gleich am Anfang erfährt der Leser, für wie vie­le Per­so­nen das ein­zel­ne Rezept gedacht ist, die Zube­rei­tungs­zeit und die Gar­zeit. Wenn nötig wird sogar prak­ti­scher­wei­se die Mari­nier­zeit oder aber eine Ruhe­zeit angegeben.

Seit­lich im ers­ten Drit­tel jeder Sei­te fin­det man unter­ein­an­der die Men­gen­an­ga­ben für die benö­tig­ten Zuta­ten. Rechts dane­ben wird abschnitts­wei­se die Zube­rei­tung erläutert.

Sehr häu­fig befin­det sich unter dem Rezept noch ein Vor­be­rei­tungs­hin­weis und/oder all­ge­mei­ne Tipps wie z.B. Abwandlungsmöglichkeiten.

Bil­der kom­men in die­sem Buch auch nicht zu kurz. Bis auf ganz weni­ge Rezep­te fin­det man zu den meis­ten Rezep­ten ein gro­ßes anspre­chen­des Bild.

Nach­ge­kocht / Praxistest

Raus­ge­pickt habe ich mir aus den vie­len wirk­lich anspre­chen­den Rezep­ten den „Schnel­len Kicher­erb­sen-Cho­ri­zo-Topf” ein schö­nes fei­er­abend­taug­li­ches Gericht. Außer­dem ist es pas­send zur kal­ten und unge­müt­li­chen Jah­res­zeit, wie ich finde.

Es hat mich inter­es­siert, wie die Cho­ri­zo in einem Ein­topf schmeckt. Denn bis­her hat­te ich sie zuge­ge­ben nur als Auf­schnitt auf einer Tapas Tafel geges­sen. Zusam­men mit den Kicher­erb­sen und dem schö­nen Aro­ma des Papri­ka­pul­vers, ein wirk­lich köst­li­cher Ein­topf. Und noch viel bes­ser ist, dass er inner­halb kür­zes­ter Zeit, mit wenig Auf­wand zube­rei­tet ist.

Ich habe jedoch anstatt der von Rachel vor­ge­schla­ge­nen Kirsch­to­ma­ten aus der Dose pas­sier­te Toma­ten ver­wen­det, damit der Ein­topf nicht zu dick­flüs­sig wird. Aber das ist wirk­lich eine per­sön­li­che Geschmacks­fra­ge. Ansons­ten konn­te ich im Nu nach Rachels Anlei­tung und mit Hil­fe ihrer Men­gen­an­ga­ben die­sen wär­men­den Ein­topf ohne Pro­ble­me zube­rei­ten. Ein wirk­lich gelun­ge­nes Gericht.

Fazit

Ein wirk­lich kun­ter­bun­tes Buch mit far­ben­fro­hen Rezep­ten. Sehr vie­le anspre­chen­de und lie­be­voll arran­gier­te Fotos befin­den sich in die­sem Buch. Außer­dem vie­le Rezep­te aus aller Her­ren Län­der. Super fin­de ich, dass Rachel sich wirk­lich Gedan­ken dar­über gemacht hat, wie sie die Gerich­te neu und zugleich anspre­chend interpretiert.

Man spürt die Lei­den­schaft wel­che sie in jedes ein­zel­ne Rezept gesteckt hat, nicht zuletzt an den lie­be­vol­len Ein­lei­tun­gen die sie ein­lei­tend zu jedem Rezept vor­an­ge­stellt hat.

Sehr über­sicht­lich und struk­tu­riert wur­den die Rezep­te auf­ge­führt, sodass der Leser sofort einen Über­blick bekommt. Die Tipps für Vari­an­ten, sowie für die Vor­be­rei­tung hel­fen auch unge­üb­ten Köchen sich in der Küche opti­mal zu struk­tu­rie­ren. Aber auch geüb­te Köche fin­den hier Anre­gun­gen für neue Gerich­te und wie man die­se schön in Sze­ne setzt.

Ein nicht ganz all­täg­li­ches Koch­buch, wel­ches ich ganz bestimmt von Zeit zu Zeit wie­der in de Hand neh­men werde.

Zuta­ten für 2 Personen:

• 8 Früh­lings­zwie­beln
• 1 EL Öl
• 1 EL fein gehack­te Rosmarinnadeln
• 2 TL Paprikapulver
• 1 Dose (400 g) Kichererbsen
• 200 g Cho­ri­zo Wurst
• 1 EL Essig
• 700 ml pas­sier­te Tomaten
• Salz
• Pfef­fer

Zube­rei­tung:

1. Die Früh­lings­zwie­beln put­zen und in fei­ne Rin­ge schei­den. Die Cho­ri­zo in Schei­ben schnei­den (evtl. Haut entfernen)
2. Das Öl in einem gro­ßen Topf erhit­zen und zuerst kurz die Früh­lings­zwie­beln, bis auf ein paar zur Deko­ra­ti­on, dar­in anbraten.
3. Direkt danach die Cho­ri­zo Wurst für 2 Minu­ten anbra­ten. Den Ros­ma­rin sowie das Papri­ka­pul­ver zu der Wurst geben und wei­te­re 2 Minu­ten anschwitzen.
4. Den Essig, die pas­sier­ten Toma­ten und die Kicher­erb­sen hin­zu­ge­ben und bei schwa­cher Hit­ze für 15–20 Minu­ten ein­kö­cheln lassen.
5. Mit Salz und Pfef­fer abschme­cken und wei­te­re 5 Minu­ten köcheln lassen.
6. Den Ein­topf vor dem Ser­vie­ren mit den rest­li­chen Früh­lings­zwie­beln gar­nie­ren und heiß genießen.

* Das Buch wur­de uns für unse­re Rezen­si­on freund­li­cher­wei­se vom Dor­ling Kin­ders­ley Ver­lag unent­gelt­lich zur Ver­fü­gung gestellt. Dies hat natür­lich kei­nen Ein­fluss auf mei­nen obi­gen Text genom­men. Die­se Rezen­si­on stellt ganz allein mei­nen per­sön­li­chen Ein­druck und mei­ne eige­ne Mei­nung dar.

Foto­hin­weis

Das Copy­right liegt beim  „© Dor­ling Kin­ders­ley Ver­lag” sowie der Foto­credit für das Autorin­nen­fo­to bei „© David Lof­tus”. Die Bil­der des Kicher­erb­sen-Cho­ri­zo-Ein­topfs sind von mir.