Fjordforelle mit Kräuter-Parmesan-Haube

und einem Hauch Zitrone

Der Inbe­griff eines Som­mer­es­sens ist doch ganz klar das Gril­len oder? So emp­fin­de ich es zumin­dest. An eins der ers­ten Din­ge an die ich den­ke wenn es wär­mer wird und die Son­ne raus kommt, ist wann wird ange­grillt? Die Stan­dard Vari­an­te kennt man ja, Würst­chen und Steaks mit Kar­tof­fel- oder Nudel­sa­lat. Aber bei uns darf auch ger­ne mal etwas ande­res auf den Grill. Wie wäre es denn mal mit Fisch? Zuge­ge­ben, Fisch zu gril­len ist nicht so ein­fach, wie mal eben eine Wurst zu dre­hen, aber die Mühe lohnt sich. Ent­we­der man grillt den Fisch im Gan­zen oder nur ein­zel­ne Tei­le. Schnell waren wir uns einig, dass bei unse­rem Gril­le­vent auch Fisch nicht feh­len darf. Also hab ich mir ein lecke­res Rezept überlegt.

Ich woll­te einen Fisch der nicht zu blass um die Nase ist, mir gefällt es wenn nach dem Zube­rei­ten auch noch etwas Far­be im Spiel ist. Lachs ken­nen wir alle, da die­ser Fisch jedoch sehr fett ist und wir eine Men­ge an die­sem Tag pro­bie­ren woll­ten, habe ich mich für einen beson­de­ren Fisch ent­schie­den — die Fjord­fo­rel­le. Sie ist von der Far­be her kaum von Lachs zu unter­schei­den, jedoch lagert sie ihr Fett im Bauch und ist daher mager, aber ihr Fleisch ist trotz­dem fest. Die Far­be ver­dankt die Fjord­fo­rel­le übri­gens ihrer Nah­rung und den kal­ten Fjor­den in Norwegen.

Vor kur­zem neu ein­ge­zo­gen in mei­nen Haus­halt war ein Wie­ge­mes­ser. Und was kann man mit einem Wie­ge­mes­ser bes­ser schnei­den als Kräuter?

Also habe ich kur­zer­hand  die Kräu­ter­schne­cke im Gar­ten mei­ner Mut­ter aus­ge­kund­schaf­tet und fest­ge­stellt, dass sie unzäh­li­ge lecke­re Kräu­ter hat, die ich für mei­nen Fisch ver­wen­den könn­te. Unter der Bedin­gung, dass sie den Fisch mit ihren Kräu­tern pro­bie­ren dür­fe, hat sie mir dann natür­lich auch erlaubt die Kräu­ter­schne­cke zu plündern.

Also fing ich an mir zu über­le­gen wel­che Kräu­ter das Fisch­fi­let umman­teln sol­len. Wenn ich an som­mer­li­che Kräu­ter den­ke, fällt mir immer direkt Sal­bei ein. Eigent­lich war Sal­bei für mich immer ein Kraut wel­ches man als Tee trinkt, wenn man Hals­schmer­zen hat. Aber irgend­wann habe ich es dann mal in einem Gericht pro­biert und war begeis­tert. Also war klar, es muss Sal­bei an den Fisch. Aber nur Sal­bei reicht natür­lich nicht. Um einen leich­ten medi­ter­ra­nen Geschmack zu erzie­len habe ich auch noch Ros­ma­rin, Thy­mi­an und Ore­ga­no ver­wen­det. Aber Knob­lauch gibt dem gan­zen die nöti­ge Wür­ze und run­det die Kräu­ter mei­ner Mei­nung nach per­fekt ab. Das Tüp­fel­chen auf dem I ist dann noch etwas Zitro­nen­ab­rieb. Wich­tig ist es, Abrieb und kei­nen Zitro­nen­saft zu ver­wen­den, sonst wird die Mas­se zu flüs­sig und läuft beim Gril­len vom Fisch.

Da wir Vier uns, wie ihr ja schon aus der Ankün­di­gung wisst, zusam­men an den Grill gestellt haben, hat­ten wir natür­lich auch dem­entspre­chend vie­le lecke­re Gerich­te zu ver­zeh­ren. Da wir alle Vier zwar ger­ne Essen, aber der zu befül­len­de Raum in unse­ren Bäu­chen den­noch begrenzt ist, haben wir unse­re Lie­ben gebe­ten, uns dabei zu hel­fen. Ger­ne haben sich dazu alle am schön gedeck­ten Tisch ein­ge­fun­den und mit uns getes­tet, was wir gezau­bert haben. Und ich kann euch sagen, dass Feed­back war durch­weg posi­tiv. Sogar unse­re zwei Nörg­ler am Tisch waren von den Köst­lich­kei­ten begeis­tert. Was den bei­den Skep­ti­kern am Bes­ten geschmeckt hat, erfahrt ihr sicher­lich noch in den nächs­ten Beiträgen.

Zuta­ten für 4 Personen:

• 1 Fjord­fo­rel­len­fi­let ca. 1 kg
• 2 unbe­han­del­te Zitrone
• 150 g Parmesan
• Eini­ge Zwei­ge Sal­bei, Thy­mi­an, Ore­ga­no und Rosmarin
• 6 EL Olivenöl
• 1 Knob­lauch­ze­he
• Salz und Pfeffer

Zube­rei­tung:

1. Das Forel­len­fi­let abwa­schen und mit Küchen­pa­pier tro­cken tupfen.
2. Den Knob­lauch schä­len und in eine Schüs­sel pres­sen. Das Oli­ven­öl dazu geben.
3. Die Zitro­ne heiß abwa­schen und die Scha­le mit einer fei­nen Rei­be abrei­ben. Den Abrieb eben­falls in die Schüs­sel geben.
4. Die Kräu­ter waschen. Die Blätt­chen vom Thy­mi­an und vom Ros­ma­rin abzup­fen. Alle Kräu­ter fein schei­den. Die geschnit­te­nen Kräu­ter zum Öl geben.
5. Par­me­san rei­ben und eben­falls unter die Mas­se heben.
6. Die abge­rie­be­ne Zitro­ne auf­schnei­den und mit der offe­nen Sei­te über den Fisch strei­chen. So bekommt er etwas Zitro­nen­saft ab, aber nicht zu viel.
7. Den Fisch von bei­den Sei­ten mit Salz und Pfef­fer wür­zen. Dann auf ein Stück Alu­fo­lie legen und mit der Kräu­ter-Par­me­san Mas­se zude­cken. Die ande­re Zitro­ne in Schei­ben schnei­den und eben­falls auf dem Fisch ver­tei­len. Das Alu­pa­cket ver­schlie­ßen und ca. 15–20 Minu­ten (je nach Dicke des Filets) grillen.

*Das Wie­ge­mes­ser wur­de mir freund­li­cher­wei­se von der Fa. Zwil­ling J.A. Hen­ckels AG zur Ver­fü­gung gestellt.